MMn ist das tatsächlich eher ein online- Phänomen, welches durch eine kleine aber überaus aktive Minderheit in einen Fokus gerückt ist, der eine gesellschaftliche Relevanz darstellen möchte, die in diesem Ausmaß aber gar nicht gegeben ist. Die Idee, es als neuen Dialekt zu sehen , finde ich grandios. Gendern ist das neue Sächsisch.HerculesRockefeller hat geschrieben: ↑Do 11. Aug 2022, 15:42Hat nichts mit Fachkräftemangel bekämpfen zu tun oder sonstigem, geht nur darum, den Blickwinkel zu erweitern. Aber du versuchst ja auch nur, die Diskussion in eine andere Richtung zu lenken...Scholle hat geschrieben: ↑Do 11. Aug 2022, 12:43 Das darf ja jeder gerne selbst entscheiden, wie er seine Kinder erzieht und welche Werte er ihnen vermittelt. Wenn das natürlich der Weg ist um den Fachkräftemangel endlich zu beseitigen, bin ich natürlich vollkommen bei dir. Dann bitte gendern was das Zeug hält. In meiner kleinen Blase weiß ich, daß meine Kinder klug und offen genug sind um sich auch als Schüler angesprochen und nicht automatisch ausgeschlossen zu fühlen. Ich habe den Eindruck, daß das vor allem ein Thema von "Netzwerken" wie Twitter und Co ist. Wo man früher vielleicht denken konnte, daß jemand vielleicht einfach nur ein bisschen anders oder speziell ist, hat heute jeder die Möglichkeit online Dinge aufzubauschen oder sich zu echauffieren. Die Aufregung online hat mit der Realität in meinen Augen fast nichts mehr zu tun.
Zurück zum Thema: also persönliches Empfinden vs. wissenschaftliche Erkenntnisse, ein häufig anzutreffendes Spannungsfeld. Muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden, dann aber jedem der sich die Wissenschaft entscheidet aber ein belehren zu unterstellen, hilft auch wenig.
Deinem letzten Satz kann ich nur zustimmen, bisher habe ich die Aufregung nur online wahrgenommen. Im realen Leben hat sich noch niemand über jemanden aufgeregt, der gegendert hat. Warum auch, es wird ja niemandem geschadet. Vielleicht hilft es, es einfach als Dialekt zu betrachten, die werden ja auch toleriert.
Wie schnackt der Hansafan? (Dialekte Gendern und andere "Sprachungeheuer")
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Re: Deutschland und die Welt im Corona-Fieber (Sport + Gesellschaft)
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Re: Deutschland und die Welt im Corona-Fieber (Sport + Gesellschaft)
Zum ersten Punkt... naja, du hast schon indirekt gesagt, daß ein Mädchen sich ja unter Umständen nicht angesprochen fühlt wenn es heißt Mechaniker oder Ingenieur. Also greift sie der Logik nach gar nicht erst zu bestimmten Berufen. Ich persönlich halte das für Unsinn, aber ich kann es durchaus akzeptieren wenn jemand anderer Meinung ist und will ihn deshalb nicht umstimmen. Damit landet man automatisch bei Punkt 2. Wenn ÖR und Co gendern was das Zeug hält und einem indirekt unterstellen man wäre gegen Gleichberechtigung, transphob und intolerant nur weil man diesen (in meinen Augen absoluten Blödsinn) nicht möchte.HerculesRockefeller hat geschrieben: ↑Do 11. Aug 2022, 15:42
1. Hat nichts mit Fachkräftemangel bekämpfen zu tun oder sonstigem, geht nur darum, den Blickwinkel zu erweitern. Aber du versuchst ja auch nur, die Diskussion in eine andere Richtung zu lenken...
2.Zurück zum Thema: also persönliches Empfinden vs. wissenschaftliche Erkenntnisse, ein häufig anzutreffendes Spannungsfeld. Muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden, dann aber jedem, der sich für Wissenschaft entscheidet aber ein belehren zu unterstellen, hilft auch wenig.
Deinem letzten Satz kann ich nur zustimmen, bisher habe ich die Aufregung nur online wahrgenommen. Im realen Leben hat sich noch niemand über jemanden aufgeregt, der gegendert hat. Warum auch, es wird ja niemandem geschadet. Vielleicht hilft es, es einfach als Dialekt zu betrachten, die werden ja auch toleriert.
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Re: Deutschland und die Welt im Corona-Fieber (Sport + Gesellschaft)
Zwischen kleinem Schritt zur weiteren Gleichstellung und Konzept zur Bekämpfung des Fachkräftemangels sind auf der Populismustreppe aber schon noch ein paar Stufen.Scholle hat geschrieben: ↑Do 11. Aug 2022, 15:56Zum ersten Punkt... naja, du hast schon indirekt gesagt, daß ein Mädchen sich ja unter Umständen nicht angesprochen fühlt wenn es heißt Mechaniker oder Ingenieur. Also greift sie der Logik nach gar nicht erst zu bestimmten Berufen. Ich persönlich halte das für Unsinn, aber ich kann es durchaus akzeptieren wenn jemand anderer Meinung ist und will ihn deshalb nicht umstimmen. Damit landet man automatisch bei Punkt 2. Wenn ÖR und Co gendern was das Zeug hält und einem indirekt unterstellen man wäre gegen Gleichberechtigung, transphob und intolerant nur weil man diesen (in meinen Augen absoluten Blödsinn) nicht möchte.HerculesRockefeller hat geschrieben: ↑Do 11. Aug 2022, 15:42
1. Hat nichts mit Fachkräftemangel bekämpfen zu tun oder sonstigem, geht nur darum, den Blickwinkel zu erweitern. Aber du versuchst ja auch nur, die Diskussion in eine andere Richtung zu lenken...
2.Zurück zum Thema: also persönliches Empfinden vs. wissenschaftliche Erkenntnisse, ein häufig anzutreffendes Spannungsfeld. Muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden, dann aber jedem, der sich für Wissenschaft entscheidet aber ein belehren zu unterstellen, hilft auch wenig.
Deinem letzten Satz kann ich nur zustimmen, bisher habe ich die Aufregung nur online wahrgenommen. Im realen Leben hat sich noch niemand über jemanden aufgeregt, der gegendert hat. Warum auch, es wird ja niemandem geschadet. Vielleicht hilft es, es einfach als Dialekt zu betrachten, die werden ja auch toleriert.
Ernstgemeinte Frage: Wie ist die Situation beim den Öffentlichen? Gibt es eine klare Ansage, alle müssen gendern oder ist es jedem selbst überlassen? Mein Eindruck ist eher letzteres, das sollte auch erlaubt sein.
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Re: Deutschland und die Welt im Corona-Fieber (Sport + Gesellschaft)
Bei uns im Schulelternbeirat wurde kurz vor den Ferien der Entwurf eines Evaluationsbogens vorgestellt, den jeder Schüler / Lehrer ausfüllen soll. Natürlich gespickt mit Lehrer:in, Schüler:innen uswusf.HerculesRockefeller hat geschrieben: ↑Do 11. Aug 2022, 15:42Im realen Leben hat sich noch niemand über jemanden aufgeregt, der gegendert hat. Warum auch, es wird ja niemandem geschadet.
Ich habe dann kurz gefragt, wann und wo wir entschieden haben, dass der SEB in solchen Dokumenten gendert. Wusste natürlich keiner, das wurde geändert, jetzt kann man dieses Dokument auch wieder lesen und am Ende hatte ich das Gefühl, dass alle irgendwie happy waren
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Re: Deutschland und die Welt im Corona-Fieber (Sport + Gesellschaft)
Ganz ehrlich: finde ich recht lächerlich. Wer Lehrer:in usw. nicht lesen kann und sich über die Lesbarkeit beschwert, dann aber im gleichen Text irgendwelche willkürlich Abkürzungen benutzt, die ihm wahrscheinlich geläufig sind, ich mir aber erst zusammen reimen muss, den kann ich nicht ernst nehmen.seku hat geschrieben: ↑Do 11. Aug 2022, 16:16Bei uns im Schulelternbeirat wurde kurz vor den Ferien der Entwurf eines Evaluationsbogens vorgestellt, den jeder Schüler / Lehrer ausfüllen soll. Natürlich gespickt mit Lehrer:in, Schüler:innen uswusf.HerculesRockefeller hat geschrieben: ↑Do 11. Aug 2022, 15:42Im realen Leben hat sich noch niemand über jemanden aufgeregt, der gegendert hat. Warum auch, es wird ja niemandem geschadet.
Ich habe dann kurz gefragt, wann und wo wir entschieden haben, dass der SEB in solchen Dokumenten gendert. Wusste natürlich keiner, das wurde geändert, jetzt kann man dieses Dokument auch wieder lesen und am Ende hatte ich das Gefühl, dass alle irgendwie happy waren
Wo ist dann die Aufregung bei Gesetzestexten und/oder Verordnungen in denen mit Abkürzungen um sich geworfen wird? Da würde ich mitgehen, dass die Lesbarkeit extrem eingeschränkt ist, aber bei Lehrer:in? Wirklich? Aber ich sag mal Glückwunsch zu deinem Erfolg.
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Re: Deutschland und die Welt im Corona-Fieber (Sport + Gesellschaft)
THX, BroHerculesRockefeller hat geschrieben: ↑Do 11. Aug 2022, 16:27Aber ich sag mal Glückwunsch zu deinem Erfolg.
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Re: Deutschland und die Welt im Corona-Fieber (Sport + Gesellschaft)
Warum bist du der Meinung, dass dies das Ziel der ÖR ist?
Die ÖR haben alle Menschen in Deutschland zu repräsentieren und zu respektieren. Vielleicht machen sie es genau deswegen?
Niemand kann sich durchs Gendern ernsthaft angegriffen fühlen, durchs nicht Gendern schon.
Mir ist das Gendern selbst auch egal und ich mache es auch nicht. Ich verstehe es aber, wenn manche Menschen darauf wert legen und dies auch in den ÖR so ausgeführt wird. Was ich nicht verstehen kann ist, wie man sich darüber echauffieren kann, wenn's einem eigentlich auch egal ist.
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Re: Wie schnackt der Hansafan? (Dialekte Gendern und andere "Sprachungeheuer")
Wie ich schon schrieb finde ich gendern wie es aktuell gehandhabt wird schon störend. Beim Lesen längerer Texte sowieso, beim Hören geht's wenn der Sprecher es schafft es möglichst flüssig und unauffällig auszudrücken, was leider den wenigsten gelingt.
Ich kann halt nix dafür wenn ich bei Sätzen wie: "Wenn Musiker_ innen proben...." nunmal erstmal verstehe, dass Musiker irgendwo in einer Räumlichkeit proben.
Noch schlimmer, wenn es dem Sprecher erst im nachhinein auffällt: "Musiker.. äh äh... INNEN?"
ABER ich hab im Zuge meiner Erzieherausbildung selber einige Male erfahren wie es ist wenn man dich nicht so richtig angesprochen fühlt, als nämlich in diversen Aufgabenstellungen häufiger von Erzieherinnen die Rede war und ich als Mann da erstmal kurz "Moment mal..." dachte.
Ich kann es also durchaus nachvollziehen warum diese Debatte irgendwann mal angestoßen wurde.
Ich denke trotzdem nicht, dass es der richtige Weg ist.
Auch wenn Studien erstmal aussagen, dass z.B. beim Mechaniker hauptsächlich an Männer gedacht wird, ist es doch viel zu kurz gedacht, dass sich dies ändert nur weil man eben von Mechaniker_innen spricht.
Das größere Problem ist doch das Fehlen der Vorbilder. Ich würde sogar soweit gehen, dass jede Handwerks-Influenzerin (gibts wirklich!) auf TikTok oder Insta da weitaus mehr Einfluss auf junge Generationen haben wird als die aktuellen Formen der Sprachveränderung.
Dazu kommt, dass diese Studien doch scheinbar die persönliche Sozialisation völlig außer Acht lassen.
Nehmen wir das beliebte Beispiel der Lehrer.
Ich bin in der Grundschule ausschließlich und auf der weiterführenden Schule zum Großteil mit Lehrerinnen aufgewachsen. Natürlich denke ich dann nicht ausschließlich an Männer wenn von "den Lehrern" die Rede ist. In meinem Bewusstsein ist völlig fest verankert, dass damit Männer und Frauen gemeint sind.
Andere beliebtes Beispiel: die "Ärzte."
Meine Partnerin war bisher ausschließlich bei weiblichen "Frauenärzten". Warum sollte sie bei diesem Begriff dann auch nur Männer vor Augen haben?
Die ganze Debatte ist jedenfalls ziemlich knifflig. Einerseits wird zwar vermittelt, dass das ja alles freiwillig ist und niemand gezwungen werden soll, andererseits wird damit argumentiert, dass man es ja macht, weil man niemanden ausschließen will und man sich damit dafür einsetzt, benachteiligten Gesellschaftsteilen Gehör zu verschaffen. Dies aber impliziert ja dann aber doch wieder, dass jeder, der nicht gendern will, sich eben auch nicht für "die gute Sache" einsetzen möchte.
Ich kann halt nix dafür wenn ich bei Sätzen wie: "Wenn Musiker_ innen proben...." nunmal erstmal verstehe, dass Musiker irgendwo in einer Räumlichkeit proben.
Noch schlimmer, wenn es dem Sprecher erst im nachhinein auffällt: "Musiker.. äh äh... INNEN?"
ABER ich hab im Zuge meiner Erzieherausbildung selber einige Male erfahren wie es ist wenn man dich nicht so richtig angesprochen fühlt, als nämlich in diversen Aufgabenstellungen häufiger von Erzieherinnen die Rede war und ich als Mann da erstmal kurz "Moment mal..." dachte.
Ich kann es also durchaus nachvollziehen warum diese Debatte irgendwann mal angestoßen wurde.
Ich denke trotzdem nicht, dass es der richtige Weg ist.
Auch wenn Studien erstmal aussagen, dass z.B. beim Mechaniker hauptsächlich an Männer gedacht wird, ist es doch viel zu kurz gedacht, dass sich dies ändert nur weil man eben von Mechaniker_innen spricht.
Das größere Problem ist doch das Fehlen der Vorbilder. Ich würde sogar soweit gehen, dass jede Handwerks-Influenzerin (gibts wirklich!) auf TikTok oder Insta da weitaus mehr Einfluss auf junge Generationen haben wird als die aktuellen Formen der Sprachveränderung.
Dazu kommt, dass diese Studien doch scheinbar die persönliche Sozialisation völlig außer Acht lassen.
Nehmen wir das beliebte Beispiel der Lehrer.
Ich bin in der Grundschule ausschließlich und auf der weiterführenden Schule zum Großteil mit Lehrerinnen aufgewachsen. Natürlich denke ich dann nicht ausschließlich an Männer wenn von "den Lehrern" die Rede ist. In meinem Bewusstsein ist völlig fest verankert, dass damit Männer und Frauen gemeint sind.
Andere beliebtes Beispiel: die "Ärzte."
Meine Partnerin war bisher ausschließlich bei weiblichen "Frauenärzten". Warum sollte sie bei diesem Begriff dann auch nur Männer vor Augen haben?
Die ganze Debatte ist jedenfalls ziemlich knifflig. Einerseits wird zwar vermittelt, dass das ja alles freiwillig ist und niemand gezwungen werden soll, andererseits wird damit argumentiert, dass man es ja macht, weil man niemanden ausschließen will und man sich damit dafür einsetzt, benachteiligten Gesellschaftsteilen Gehör zu verschaffen. Dies aber impliziert ja dann aber doch wieder, dass jeder, der nicht gendern will, sich eben auch nicht für "die gute Sache" einsetzen möchte.
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Re: Deutschland und die Welt im Corona-Fieber (Sport + Gesellschaft)
Kann ich so absolut nicht zustimmen. Ich hab schon einige Frauen erlebt, die sich darüber beschwert haben. Von Männern ganz zu schweigen.... oder es wird sich drüber lustig gemacht, kann aber auch wieder ein sächsisches Ding sein.HerculesRockefeller hat geschrieben: ↑Do 11. Aug 2022, 15:42 Deinem letzten Satz kann ich nur zustimmen, bisher habe ich die Aufregung nur online wahrgenommen. Im realen Leben hat sich noch niemand über jemanden aufgeregt, der gegendert hat. Warum auch, es wird ja niemandem geschadet. Vielleicht hilft es, es einfach als Dialekt zu betrachten, die werden ja auch toleriert.
Das Argument, dass ja niemanden geschadet wird ist für lich bei der Debatte immer etwas fehlplatziert.
Während es mich oft einfach phonetisch stört weil es irgendwie unrund und stotternd klingt, geht es vielen Menschen glaube ich eher um eine gefühlte Botschaft.
Das Ding wird in der breiten Medienlandschaft ja durchaus konsequent durchgezogen und vermittelt vielen vermutlich eine Botschaft wie: "So sollte man als moderner Mensch heute reden, wenn nicht, bist du ignorant und schlecht."
Was für sich gesehen nicht so dramatisch wäre, hätten diese Leute nicht noch die anderen Probleme im Ohr.
"Du fährst zu viel Auto!" "Du fliegst zu oft in den Urlaub!" "Du ernährst dich falsch!" "Du produzierst zu viel Müll!" "Du solltest mehr Sport machen!"
Jetzt wird eben noch indirekt die Sprache angegriffen und die ersten Debatten über falsche Frisuren gehen auch schon los.... ich kann mir vorstellen, dass viele Menschen nur noch resignieren oder blocken, da sie in nahezu jedem Bereich ihres Lebens irgendwie kritisiert werden (vieles ja sogar zurecht).
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Re: Wie schnackt der Hansafan? (Dialekte Gendern und andere "Sprachungeheuer")
Ich persönlich störe mich daran, wenn Wörter/Satzbausteine gewählt werden, die keinen Sinn ergeben bzw. grammatikalisch falsch sind.
Ich war vor ca. 3 Jahren mal auf einer Veranstaltung für Kinder auf einem großen Marktplatz. Ca. 2000 Leute anwesend. Der Moderator sagte wortwörtlich ins Mikro "Liebe Kinder, liebe Kinderinnen".
Daraufhin schrieb ich den Veranstalter an mit der Bitte um Beantwortung folgender Fragen:
Wer oder was sind "Kinderinnen"?
In welchem Duden steht diese Bezeichnung?
Welche Intention steckt hinter diesem Wort?
Eine Mitarbeiterin schrieb mir dann zurück, dass die Bezeichnung "Kinderinnen" unter künstlerische Freiheit des Moderators fällt. Auf einer öffentlichen Veranstaltung mit vielen Kindern Wörter zu verwenden, die im deutschen Sprachgebrauch de facto nicht existieren, halte ich für höchst fragwürdig. Zumal sich der Mann hinterm Mikro damit komplett blamiert.
Ich war vor ca. 3 Jahren mal auf einer Veranstaltung für Kinder auf einem großen Marktplatz. Ca. 2000 Leute anwesend. Der Moderator sagte wortwörtlich ins Mikro "Liebe Kinder, liebe Kinderinnen".
Daraufhin schrieb ich den Veranstalter an mit der Bitte um Beantwortung folgender Fragen:
Wer oder was sind "Kinderinnen"?
In welchem Duden steht diese Bezeichnung?
Welche Intention steckt hinter diesem Wort?
Eine Mitarbeiterin schrieb mir dann zurück, dass die Bezeichnung "Kinderinnen" unter künstlerische Freiheit des Moderators fällt. Auf einer öffentlichen Veranstaltung mit vielen Kindern Wörter zu verwenden, die im deutschen Sprachgebrauch de facto nicht existieren, halte ich für höchst fragwürdig. Zumal sich der Mann hinterm Mikro damit komplett blamiert.