Ungarischer Fußball

Miskolc
Beiträge: 252
Registriert: Mo 22. Apr 2002, 11:19
Hat sich bedankt: 242 Mal
Danksagung erhalten: 355 Mal

Ungarischer Fußball

Beitrag von Miskolc »

Im Thread Hansa in der Presse kam nach der Verpflichtung von Thomas Meißner das Thema des ungarischen Fußballs anhand seines Ex-Klubs Puskás Akadémia und deren Stadion auf.

Da ja heute auch das Spiel Deutschland-Ungarn stattfindet, und das Thema Regenbogenfarbenbeleuchtung auch in Deutschland aufkommt (ich habe online zumindest einige Artikel gefunden), schreibe ich mal was dazu.

Könnte recht lang werden, deshalb auch der extra Thread, um dann auch diskutieren zu können. :)
Falls die Mods aber sagen, es sollte zu „Internationaler Fußball“, dann gerne verschieben.

Im Voraus auch: es ist natürlich meine Sichtweise, und ich bin kein Fan von Viktor Orbán und der Regierung.
Als Einführung vielleicht ein aktuelles Video aus der ARD Mediathek, zur Regenbogenfarbendebatte.

https://www.sportschau.de/fussball/uefa ... t-100.html

Ich würde aber erst in die Historie gehen, dann auf Vereinsfußball und auf die Nationalmannschaft jetzt eingehen.
Das Wunder von Bern ist ja jedermann bekannt, und dass damals der ungarische Fußball auf Topniveau war. Ungarn ist zweimaliger WM-Finalist (1938, 1954), einmal EM-Dritter (1964) einmal EM-Vierter (1972), 3x Olympiasieger (1952, 1964, 1968). Letzte WM-Teilnahme 1986, die EM 2016 war das erste Turnier seitdem.
Man kann sagen, das Niveau war bis in die 60er Jahre sehr gut (auch im Hinblick auf die Bevölkerungszahl), ab den 1970ern begann der langsame Verfall. Die schlimmste Phase ist wahrscheinlich so Mitte 1990er bis Mitte 2000er.

Einhergehend auch mit dem Fall der Eisernen Mauer, zerfiel der Vereinsfußball. Die Betriebe und Ministerien, welche die Vereine unterstützen, verschwanden oder zogen sich zurück, neue kamen nicht dazu. Das Prestige des Fußballs ging zurück, und es wurde ein wilder Westen, wie in vielen Ländern des Ostblocks.
Leider ging aber auch das Fachwissen verloren, man hatten den Anschluss verloren zum Spitzenfußball. Im Gegensatz zu z.B. den Ländern des ehem. Jugoslawien, Tschechien, Slowakei, Polen, etc., war nicht nur Geld Mangelware, auch das Niveau der Trainer, der Jugendarbeit, und dadurch der Spieler ging zurück.
Das hatte alles entsprechende Auswirkungen auf die Liga. Bankrotts, Liquidierungen, Verlegungen von Vereinen (jetzt aber schon Gesellschaften, meist GmbHs), etc. waren auf der Tagesordnung.
Mein Verein, Diósgyőr (DVTK) aus der Stadt Miskolc, wurde mindestens zweimal durch so eine Verlegung des Sitzes anderer Mannschaften gerettet, und einmal gab es doch noch einen Bankrott… Dabei ist Diósgyőr (aus meiner Sicht), mit Zuschauerzahlen belegbar – in der Popularität unter den Top 5, wenn nicht Top 3 Ungarns.

Die Nationalmannschaft litt natürlich auch da drunter. Der Verband war auch im permanten Chaos, die Trainer waren entweder komplett überfordert, oder konnten halt mit dem Spielermaterial nichts erreichen.
Einige Ausnahmen, wie Ferencváros (FTC) in der CL 1995-1996, oder Debrecen (DVSC) in der CL 2009-10, waren wirklich Ausnahmen. Es gab eigentlich wenig Spitzenspieler im Ausland, die bekanntesten spielten sogar meist in der Bundesliga (Király, Dárdai bei Hertha, Lisztes bei Stuttgart und Werder, dann die Cottbuser Fraktion mit Sebők, Mátyus, Miriuta (der eigentlich ja gebürtiger Rumäne war)).
Viel Besserung war nicht in Sicht, es gab keine NLZs (oder Fußballakademien, wie sie hier heißen) außer bei MTK Budapest (da kam z.B. Gulácsi her), Jugendarbeit war „verpönt“ oder auch im Überlebenskampf nicht wirklich machbar.

Jetzt kommt dann doch die Politik ins Spiel.
Orbán ist (nicht der Willi, sondern Viktor) ist ja bekannt als Fußballfan. Als die Fidesz 1998 erstmals für 4 Jahre regierte, gab es z.B. das erste Reformkonzept, u.a. wurden einige Stadien saniert, aber der Einfluss war dann doch nicht so groß.
Seit der zweiten Regierungsübernahme 2010 aber, hat sich die Politik sehr stark in den ungarischen Fußball „eingearbeitet“, erleichtert durch zweimal 2/3-Mehrheit im Parlament.
- Der Verbandspräsident wurde Sándor Csányi, der Eigentümer der größten ungarischen Bank (OTP Bank). Er hat den Verband recht gut aufgestellt, und auch professioneller gemacht. Er ist Orbán auch nicht abgeneigt.
- Fast alle Vereine (z.B. die wichtigsten) wurden von Politikern oder Potentaten (oft in Personalunion), die der Fidesz nahestehen „übernommen“. Ferencváros hat Gábor Kubatov, Székesfehérvár (ex-Videoton) hat einen Potentaten, etc.
Bei meinem Verein ist z.B. ein eher dem linken politischen Spektrum zuzuweisender Unternehmer eingestiegen, der es in Interviews auch unverblümt gesagt hat, dass er eigentlich keine große Wahl hatte, entweder er steigt ein, und bringt uns auf Vordermann, oder er bekommt Probleme…
- Es wurde ein sog. TAO-Gesetz erlassen (Gesellschaftssteuergesetz), durch welches Firmen einen Teil ihrer Gesellschaftsteuer für sportliche oder kulturelle Zwecke an die Vereine/Kulturstätten „weiterleiten“ können, vereinfacht gesagt.
Obwohl es eigentlich nur für Infrastrukturinvestitionen oder für die Nachwuchsarbeit genutzt werden darf, half es auch den Lizenzmannschaften…
- Es entstand ein wahrer Boom an Stadionrekonstruktionen und Neubauten. Seit 2010 wurden die Stadien fast aller 1. und 2. Ligisten, entweder direkt vom Staat, oder über das TAO-System renoviert oder neugebaut.
Inkl. dem Nationalstadion (ehemals Népstadion /Volksstadion/, heute Puskás Aréna).
Es gab natürlich auch viel Kritik, denn ein Teil dieses Geldes hätte das Gesundheitswesen, das Schulwesen, etc. auch gebrauchen können…
Aber den verschiedenen Bauunternehmern kam es natürlich zu Gute…
- Der Verband hat die TV-Gelder für die 1. und 2. Liga enorm steigern können, indem die öffentliche-rechtliche Fernsehanstalt (die auch unter Einfluss der Fidesz kam, aber dass wäre dann ein noch anderes Thema) Preise zahlt, die am Markt nicht finanzierbar sind…
- Die Sponsoren der Vereine sind eher auch nicht wegen der Attraktivität des Fußballs erschienen, sondern vor allem die größten, dem Staat nahe stehenden Firmen, oder die ein gutes Standing mit der Regierung haben wollen (auch ausländische) sind dann „irgendwie“ beim Fußball aufgetaucht, vor allem bei den Topclubs (Ferencváros, Székesfehérvár /Fehérvár FC/).
- Die Liga wurde auf 12 Teams verkleinert (traditionell 16 Mannschaften), und es werden 3 Runden gespielt. Dadurch kann auch das Geld besser "konzentriert" werden.

Das alles hat z.B. dazu geführt, dass es eher nicht durch den Markt oder durch die Popularität unter den Fans, der Zuschauerzahlen, beeinflusst wird, wer viel Geld hat, sondern wo es einen entsprechenden Hintermann gibt.
Auch wurden Ferencváros, Fehérvár (wie gesagt, ex-Videoton) sozusagen zu den Top-Klubs „ernannt“, indem dorthin das meiste Geld fließt, gefloßen lassen wird.
(Székesfehérvár ist am nähsten zu Felcsút, wo Orbán herkommt.)
Ein anderer Effekt ist das einige Kleinstadt-/Dorfmannschaften mit diesem Rückenwind erstarkten, die eigentlich überhaupt keine Tradition haben: Kisvárda, Mezőkövesd, Paks und vor allem Puskás Akadémia aus dem Dorf Felcsút (Geburtsdorf von Orbán, sein Haus liegt gegenüber der einen Seite des Stadions...).
Sagen wir mal so, vielen Fans gefällt diese Tendenz nicht.

Deshalb sind ungarische Vereine jetzt zu Corona-Zeiten auch resistent, da es nicht nach Marktprinzipien geht (oder zumindest eher nicht).

Ein anderer Baustein der Finanzen ist ein vom Verband eingeführtes System, wonach in der 1. Liga es Bonuszahlungen (große!) gibt für Einsatzzeiten von U18-19 Spielern. Dadurch werden die Vereine ermuntert/gezwungen junge Leute spielen zu lassen. Was ein zweischneidiges Schwert ist, denn wenn sie dann 20/21 sind, aber nicht gut genug, müssen sie den nächsten Platz machen… Die Entwicklung ist nicht immer gegeben… Das System soll aber wohl auch überdacht werden. Es wird aber eine wichtige Finanzstütze der Vereine bleiben.
In der 2. Liga "dürfen" nur ungarische Spieler spielen.

Somit kommen wir zum Nachwuchs, zur Nachwuchsarbeit und der Nationalmannschaft:

Den Nachwuchs und die Nationalmannschaft beeinflußt es in dem Sinne, dass die Infrastrukturinvestitionen auch den Nachwuchs betrafen.
Eigentlich alle 1. und die größten 2. Ligisten haben jetzt Akademien. Es wurde unheimlich viel Geld aus den oben genannten Quellen in Aufbau von neuen Plätzen, Wohnheimen, Trainerausbildung, etc. gesteckt.
Daraus erwuchs dann auch Puskás Akadémia in Felcsút. Eigentlich waren sie zuerst das NLZ für Székesfehérvár/Videoton, und haben dann den Platz von MTK Budapest als Anlaufort der besten Talente übernommen. Sie sind dann aber in die 1. Liga aufgestiegen, wurden ein eigener Verein, und haben dann auch viele Ausländer geholt. Siehe ungarische Wikipedia: https://hu.wikipedia.org/wiki/Pusk%C3%A ... 3%A9mia_FC – Absatz: „Játékoskeret“
Und das war noch schlimmer, es war/ist kein Nachwuchsverein mehr… Aber das Geld bekommen sie…
Das Stadion wurde nach Plänen einer der bekanntesten ungarischen Architekten (Makovecz) gebaut, der so seinen eigenen, ungarischen Stil hat. Deshalb auch dieses Aussehen. Und die Kapazität ist eigentlich damals auch auf den Status Nachwuchsverein geplant gewesen. Zuschauerzahl gleich 0, oder besser gesagt es kommen nur „delegierte“ Zuschauer mit Freikarten über parteinahe Stellen…

Das Problem der Nachwuchsarbeit allgemein ist, dass die fachliche, sportliche Arbeit trotzdem noch nicht wirklich auf Top-Niveau ist, auch im Vergleich zu anderen Ländern in der Nähe (Kroatien, Serbien, Tschechien, Polen, Österreich, etc.). Es gibt zwar einige Talente (siehe, Szoboszlai bei RB, Sallai in Freiburg, oder Szalai Attila bei Fenerbahce), aber es ist einfach immer noch zu wenig. Vielleicht braucht es noch mehr Zeit, aber die Infrastruktur ist jetzt top, Trainer noch nicht (aber vielleicht).
Die meisten Talente entwickeln sich aber auch dann, wenn sie früh ins Ausland gehen, wie Szoboszlai.

Das Geld wird aber auch oft in Ausländer gesteckt (schaut nur mal auf die Aufstellung von Ferencváros in der Champions League letzte Saison), meistens höchstens 2-3 ungarische Spieler, davon 1 Torwart.
Vor allem die Topklubs sind nicht vom Geld für Nachwuchsspieler abhängig, dadurch entsteht auch ein Gefälle in der Liga.

Insgesamt hat die Nationalmannschaft dann aber für Highlights gesorgt, mit der Teilnahme an der Euro 2016 und 2020, und relativ guten Resultaten in WM- und EM-Qualis (im Vergleich zu vorherigen Qualis), und den Nations League-Aufstieg in die Gruppe A.
Das lag an meist klugen Trainerentscheidungen, z.B. als Dárdai übernommen hat, und dann Storck, bzw. nach einem kurzen Debakel mit dem belgischen Trainer Leekens kam dann Marco Rossi, der vor allem bei Budapest Honvéd eine Meisterschaft entgegen der großen Klubs gewonnen hatte, also sich auch gut auskennt in Ungarn.

Zusammenfassend:
- Es fließt mehr Geld in den Fußball, durch politischen Druck, könnte man sagen, das im Infrastrukturbereich gut genutzt wird, aber das Fachwissen halt nicht ersetzt.
- Der Verband ist professioneller, der finanzielle Hintergrund der Vereine ist gesichert, aber teilweise politisch motiviert (Frage: was passiert wenn Orbán doch mal aus der Regierung fällt…?
- Die fachliche Arbeit der Trainer, das Fachwissen fehlt immer noch, deswegen sind auch viele ausländische Trainer in Ungarn aktiv (siehe Lothar Matthäus...).
- Der positive Trend ist nicht zu verkennen. Auch in der UEFA 5-Jahreswertung hat sich Ungarn in den letzten beiden Jahren stark verbessert und könnte, wenn man das hält, in das Mittelfeld Europas aufrücken.

Wie gesagt, mein persönliche Einschätzung, und trotz der Länge habe ich einiges nur angedeutet. Also, bei Fragen bitte melden. :)
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Miskolc für den Beitrag (Insgesamt 32):
oceansoulBoellerFußball&DosenbierHalleStrausbergerDerThommesopa76AbelFCH_support_SAWTAtwaffebiancobluinkasso.HerrenhausenHansaland_Brandenburgoob67Hansa4ever und 17 weitere Benutzer
Grüsse aus Ungarn von einem Exil-Rostocker in Debrecen.

FCH!

Hajrá Diósgyõr!
Miskolc
Beiträge: 252
Registriert: Mo 22. Apr 2002, 11:19
Hat sich bedankt: 242 Mal
Danksagung erhalten: 355 Mal

Re: Ungarischer Fußball

Beitrag von Miskolc »

Noch zur Personalie Puskás, als Namensgeber der Puskás Akadémia.

Puskás kam aus dem Stadtteil Kispest von Budapest, und ist eigentlich Vereinslegende von Budapest Honvéd (auch Kispest Honvéd), wo Honvéd sich auf das Verteidigungsministerium bezieht.
Als Puskás Akadémia gegründet wurde, wurden dann die Namensrechte von Puskás (er lebte nicht mehr) mit allen Reliquien und Rechten zum Namen, an sie "delegiert"/übergeben.
Einer der Fadenzieher ist der derzeitige Hauptredakteur der einzigen ungarischen Sporttageszeitung Nemzeti Sport (ehemals Népsport), György Szöllősi, der sich durch gute Bekanntschaft mit Puskás, und Einfluss auf seine Witwe, da durchgesetzt hat. Er hat auch ein Buch über Puskás geschrieben. Er lebt sozusagen als Nutznießer von Puskás...
Er ist natürlich auch gut bekannt mit Viktor Orbán...
Die Fans von Bp. Honvéd sind dadurch extrem schlecht auf Puskás Akadémia zu sprechen, aber auch andere Fans im Land fanden es schlecht. Oft wird deshalb auch nicht Puskás Akadémia gesagt, sondern Felcsút, denn Puskás gehört zu Kispest...

Nur mal so ein Beispiel zum Klüngel im ungarischen Fußball.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Miskolc für den Beitrag:
lunky
Grüsse aus Ungarn von einem Exil-Rostocker in Debrecen.

FCH!

Hajrá Diósgyõr!
Strausberger
Beiträge: 2109
Registriert: Di 11. Feb 2003, 19:07
Hat sich bedankt: 1871 Mal
Danksagung erhalten: 2678 Mal

Re: Ungarischer Fußball

Beitrag von Strausberger »

Was treibt einen eigentlich nach Ungarn? Ich habe einen Freund, der lebte einige Jahre in der Nähe von Vasarosnameny. Im Tysa-Gebiet. Haben dort immer noch ihren Hof, der auf Staatskosten nach dem Hochwasser saniert wurde. Zum Urlaub machen fand ich es dort super... aber leben könnte ich mir echt nicht vorstellen.... ;)
Spring
Beiträge: 4450
Registriert: Di 13. Sep 2016, 07:44
Hat sich bedankt: 926 Mal
Danksagung erhalten: 6483 Mal

Re: Ungarischer Fußball

Beitrag von Spring »

Na ein Glück haben wir jetzt wieder ein Thema erschaffen an dem sich ganz Deutschland abarbeiten kann. Wir haben ja sonst keine Probleme.

Einfach mal entspannt paar Wochen Fußball gucken und nach Corona-Depression mit Freunden und Familie abschalten, geht in der Gesellschaft der Empörten, Moralisten und Weltverbesserer nicht mehr.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Spring für den Beitrag (Insgesamt 4):
Fisherwoman´s FriendHansaland_BrandenburgKotte59tomm62
„Letztlich zählt nur Zählbares" -Hanseat 2014
Miskolc
Beiträge: 252
Registriert: Mo 22. Apr 2002, 11:19
Hat sich bedankt: 242 Mal
Danksagung erhalten: 355 Mal

Re: Ungarischer Fußball

Beitrag von Miskolc »

Strausberger hat geschrieben: Mi 23. Jun 2021, 12:04 Was treibt einen eigentlich nach Ungarn?
Meine Mutter ist Ungarin, hat über Studentenaustausch meinen Vater (aus Bützow) an der Uni Rostock kennengelernt, Heirat, Kinder, lebten erst in Rostock, wurde dort geboren, dann wegen Heimweh meiner Mutter 1987 mit kompletter Familie nach Ungarn (Miskolc). Ich habe dann hier studiert (Debrecen), Frau kennengelernt, Kinder kamen, etc. :)
Bin doppelter Staatsbürger und auch zweisprachig aufgewachsen.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Miskolc für den Beitrag:
Strausberger
Grüsse aus Ungarn von einem Exil-Rostocker in Debrecen.

FCH!

Hajrá Diósgyõr!
Benutzeravatar
Abel
Administrator
Beiträge: 5727
Registriert: Mi 3. Jan 2007, 15:04
FOOTB_REM_F: Ja
Hat sich bedankt: 3057 Mal
Danksagung erhalten: 4892 Mal

Re: Ungarischer Fußball

Beitrag von Abel »

Ich habe selbst nicht mehr lange in der DDR gelebt, aber der poltische Faktor erinnert irgendwie total an die politische Einflussnahme die es damals ja auch gab, wenn auch sicher mit teils anderen Methoden, in einem anderen System und vielleicht nicht mit diesen finanziellen Aufwendungen. Sehr interessante Eindrücke!
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Abel für den Beitrag (Insgesamt 2):
Miskolclunky
Miskolc
Beiträge: 252
Registriert: Mo 22. Apr 2002, 11:19
Hat sich bedankt: 242 Mal
Danksagung erhalten: 355 Mal

Re: Ungarischer Fußball

Beitrag von Miskolc »

Spring hat geschrieben: Mi 23. Jun 2021, 12:07 Na ein Glück haben wir jetzt wieder ein Thema erschaffen an dem sich ganz Deutschland abarbeiten kann. Wir haben ja sonst keine Probleme.

Einfach mal entspannt paar Wochen Fußball gucken und nach Corona-Depression mit Freunden und Familie abschalten, geht in der Gesellschaft der Empörten, Moralisten und Weltverbesserer nicht mehr.
Jedem seine Meinung, ich wollte eigentlich nur ein wenig Hintergrundinfos zum Thema geben, erst auch nur wegen der Verpflichtung von Meißner.
Hansabezug durch Lisztes und Löw gibt es ja auch noch... :)
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Miskolc für den Beitrag (Insgesamt 4):
StrausbergerBoellerHansafanPotsdamzwei
Grüsse aus Ungarn von einem Exil-Rostocker in Debrecen.

FCH!

Hajrá Diósgyõr!
Miskolc
Beiträge: 252
Registriert: Mo 22. Apr 2002, 11:19
Hat sich bedankt: 242 Mal
Danksagung erhalten: 355 Mal

Re: Ungarischer Fußball

Beitrag von Miskolc »

Abel hat geschrieben: Mi 23. Jun 2021, 12:10 Ich habe selbst nicht mehr lange in der DDR gelebt, aber der poltische Faktor erinnert irgendwie total an die politische Einflussnahme die es damals ja auch gab, wenn auch sicher mit teils anderen Methoden, in einem anderen System und vielleicht nicht mit diesen finanziellen Aufwendungen. Sehr interessante Eindrücke!
Diesen Vergleich ziehst nicht nur Du...
Grüsse aus Ungarn von einem Exil-Rostocker in Debrecen.

FCH!

Hajrá Diósgyõr!
Miskolc
Beiträge: 252
Registriert: Mo 22. Apr 2002, 11:19
Hat sich bedankt: 242 Mal
Danksagung erhalten: 355 Mal

Re: Ungarischer Fußball

Beitrag von Miskolc »

TAtwaffe hat geschrieben: Mi 23. Jun 2021, 12:43 Vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht, da ich noch zu mehreren Themen offene Fragen habe, würde ich dich gerne in den kommenden Tagen via PN kontaktieren.
Gerne!
Grüsse aus Ungarn von einem Exil-Rostocker in Debrecen.

FCH!

Hajrá Diósgyõr!
Miskolc
Beiträge: 252
Registriert: Mo 22. Apr 2002, 11:19
Hat sich bedankt: 242 Mal
Danksagung erhalten: 355 Mal

Re: Ungarischer Fußball

Beitrag von Miskolc »

Strausberger hat geschrieben: Mi 23. Jun 2021, 12:04 Was treibt einen eigentlich nach Ungarn? Ich habe einen Freund, der lebte einige Jahre in der Nähe von Vasarosnameny. Im Tysa-Gebiet. Haben dort immer noch ihren Hof, der auf Staatskosten nach dem Hochwasser saniert wurde. Zum Urlaub machen fand ich es dort super... aber leben könnte ich mir echt nicht vorstellen.... ;)
Vásárosnamény ist nun aber auch sehr ländlich gelegen, und in der ärmsten Region Ungarns.

Es gibt alles in Ungarn, von der Metropole Budapest (weltoffener, mit viel Möglichkeiten auch für nicht-Ungarn), zu Großstädten wie Debrecen, Miskolc (ca. so groß wie Rostock), aber auch ländliche "Idylle" in der Puszta, um das Stereotyp mal zu bedienen. ;)
In Ungarn ist Budapest und Westungarn am wirtschaftsstärksten, und Richtung Osten wird es dann ärmer, mit Ausnahmen (wie Debrecen als zweitgrößte Stadt). Es gibt auch ein Gefälle Metropolregion Budapest vs. Rest des Landes.
Auch im Fußball gibt es Rivalitäten in Bezug auf Budapest vs. Rest.

(Der Fluss heißt Tisza, oder auch Theiß auf Deutsch. :) )
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Miskolc für den Beitrag:
Strausberger
Grüsse aus Ungarn von einem Exil-Rostocker in Debrecen.

FCH!

Hajrá Diósgyõr!
Antworten