Die Aussage finde ich zwar nicht falsch, aber auch gefährlich.ballibum hat geschrieben: ↑Do 24. Jun 2021, 08:36
Das halte ich für eine gefährliche Aussage, denn lediglich die Test geben uns ein verlässliches Bild zur aktuellen Ausbreitungslage und lassen Rückschlüsse auf den R-Wert zu. Mit steigendem R-Wert steigt auch das Risiko für Risikoerkrankungen und damit auch bei vermeintlich gesunden Menschen (wenn du viele Erkrankte hast, dann trifft der schwere Verlauf statistisch gesehen eben mit höherem Faktor auch einen vermeintlich Fitten, wenn du 1 Mio Lottoscheine ausfüllst, ist die Wahrscheinlichkeit auch höher den 6er zu bekommen, als wenn du nur einen ausfüllst).
Richtig ist hingegen, dass die Maßnahmen nicht alleine davon abgeleitet werden sollten. Statistiken und Wahrscheinlichkeiten interessieren dich als erkrankter bzw. verstorbener aber eh nicht mehr.
Der Wissenschaftler hat zwar Recht: Man sollte Positivergebnisse nicht als EINZIGES Messwerkzeug für politische Entscheidungen wie Lockdown heranziehen. Denn Positivergebnisse könenn falsch-positiv sein, können auch nicht-infektiöse treffen, können Nachtests einbeziehen (eine Person, 3x getestet) usw.
ABER:
Medizinische Konsequenzen (Quarantäne, Beobachtung, ärztliche Beratung) sollten IMMER erfolgen. Denn dafür ist der Test nunmal da.
Wegen "nicht zum Lockdown heranziehen": Am Anfang der Pandemie war das noch ok, weil man zu wenig wusste. Jetzt kennt man aber (zumindest teilweise) gute Gegenmassnahmen, es gibt den Impfstoff, die grössten Risikogruppen sind durchgeimpft. Da KANN MAN (muss aber nicht, man kann diskutieren) sagen, dass die Positivtests ALLEIN nicht reichen. Da kann man ruhig auch die Impflage, die Krankenhauslage etc mit einbeziehen.
Ich denke DAS wollte der Wissenschaftler sagen.
Zu mir: Studierter Molekularbiologe, aber kein Virologe. Nicht in Politik involviert aber interessiert.
Mich stört in der Pandemielage die Verdrehung von wissenschaftlichen Aussagen ins Politische. Und genau das hat die Düsseldorfstudie gemacht. Die wissenschaftliche Grundlage ist ok, aber die rein politische Bewertung ist quatsch.