lunky hat geschrieben: ↑Fr 24. Sep 2021, 13:51
Kleine Frage an die Kroatienkenner: Wir überlegen Anfang Juni nach Istrien zu fahren. Kann jemand was zu den klimatischen Bedingungen zu der Zeit sagen? Handelt sich um einen Urlaub mit Kleinkindern. Vorranging soll die Zeit mit Baden und kurzen Wanderungen verbracht werden.
Danke!
Ich war mit Familie im Herbst vor Corona dort (Herbstferien Ende Oktober) , genauer in Pula. Da fliegt Ryanair von Berlin aus hin, warn glaube ich 200 Tacken hin und zurück für 4 Personen. Pula ist ne mittelgroße Hafenstadt, mit einem rauhen Charme. Rovinj ist eher so ne Postkartenstadt, nur Tourinfrastruktur, aber nice um mal am Bootshafen direkt an der Pier im Liegesessel n Eis, Espresso und n kaltes Bier zu schnabulieren oder mit der Fähre für ein paar Pfennig auf ne nahegelegene Insel zu schippern. Pula als Hafenstadt selbst ist überschaubar groß, alles fußläufig zu erledigen und zu erreichen, einiges an römischer Architektur, zb eines der besterhaltenen großen Mosaike und ne riesige Arena, glaube die drittgrößte uv.m.. In der Vor- und Nachsaison ist es auch nicht so heiß und voll mit Touris. Gute Restaurants und Eiscafes, alles sehr chillig. Schöner Hafen mit Fähre nach Venedig, Fischerbooten, denen man beim Anlanden des Fangs zugucken kann. Abends sind die Hafenkräne bunt beleuchtet und auch die Arena wird angestrahlt, tolle Atmosphäre, wenn die Sonne überm Mittelmeer untergeht und sich die Palmen sanft im Winde wiegen und das Pils kalt ist. Titos Privatinsel direkt vor der Tür und den ein oder anderen Nationalpark um die Ecke, kann man gut mit E-Bikes erkunden. Die Stadt hat nen schönen Markt, wo man regionale Produkte kaufen kann, aber eben wie in Rostock auch n paar hässliche Ecken. Wir waren allerdings ohne Mietwagen unterwegs, deshalb das Hinterland oder die bekannteren Inseln Krk usw nur wenig oder nicht erkundet. Viel Olivenhaine , hübsche kleine Dörfer und Städtchen. An Istrien ist der Krieg im Prinzip spurlos vorbeigegangen, deswegen nicht so viel kaputt, aber eben noch einiges an sozialistischer Vergangenheit. Baden konnte man Ende Oktober auch noch, als Norddeutscher, warn glaube ich 17 Grad, die Einheimischen siehst Du da nicht am Strand. Der ist immer steinig, Badeschuhe sind da zwingend, kann man aber da vor Ort für 3€ kaufen und dalassen bei Bedarf. Viele Fische im Wasser, ev. mal schnorcheln, empfehlenswert ist ne Bootstour entlang der Küste auf nem Privatboot mit Guide, halben oder ganzen Tag. Mir hats dort gut gefallen, Top-Wetter, alles sehr gechillt, nette Menschen, mediterranes Feeling ohne das es versnobt wirkt, keine endlosen Hotelburgen, gutes Essen und gutes Bier. Man kann da echt gut genießen, in die Sonne blinzeln und sich ne zarte Adriabrise um die Nase wehen lassen, mit dem Gefühl, die Zeit stände still und den lieben Gott nen guten Mann sein lassen. Unterkunft hatten wir im Ort aufm Hügel EG mit Garten über booking.com. Auch günstig und der Geldbeutel wird da insgesamt auch nicht ruiniert. Daher klare Empfehlung, wenn man Istrien weitläufiger erkunden möchte, Plitwitzer Seen, Triest, Rijeka oder auch Zagreb, dann ist n Mietwagen erste Wahl. Der Inlandsverkehr ist nicht so der Kracher, Bahn unterentwickelt und sonst Bus, aber das ist recht stressiges Reisen.