HG hat geschrieben: ↑Mo 11. Okt 2021, 22:49
Zircus hat geschrieben: ↑Mo 11. Okt 2021, 16:44
Dem Vereinsrecht entsprechend müsste eine Abstimmung unter Corona Bedingungen im Umlaufverfahren stattfinden. Hierfür bedarf es Fristen , die gar nicht eingehalten werden können.Jedwede Online-Abstimmung ist angreifbar um nicht gleich zu sagen nichtig.
Es wird keine Abstimmung im Sinne des Vereinsrechts sein bzw. stattfinden, sondern ggf eine Handlungsempfehlung an den Vorstand beschlossen, der die Entscheidung letztlich treffen wird und der Empfehlung folgen kann oder auch nicht. Der Vorstand hat nach meinem Empfinden einfach um ein Meinungsbild gebeten, im Übrigen auch die Heimspiele betreffend (aber separat zu den Auswärtsspielen), um sich bei seinen Entscheidungen wenigstens ein wenig rückversichern zu können, was denn in seinem Umfeld dazu Phase ist. Das Meinungsbild ist breit gefächert, ganz klar, angenehm ist das alles nicht, für keinen.
Bzgl. Deiner Frage, wie das bei den Braunen gesehen wird habe ich einfach mal ein wenig recherchiert und versuche mal die Fakten die vorliegen darzustellen.
Die Braunen sind ähnlich gespalten, unterstützen aber wohl mehrheitlich das 2G-Modell. Diskussion und Argumente ähnlich wie bei uns. Der Vorstand/Geschäftsführung vom FCStP hat sich für 2G entschieden, ob dazu Mitglieder, Fans oder sonst wer angehört oder eingebunden wurde habe ich nicht herausfinden können.
Trotzdem fährt Pauli da ne ganz eigene, eher sonderbare Schiene. Lt. Landesverordnung könnten sie mit 2G Vollauslastung, also 100% Kapazität entsprechend 29.xxx Zuschauer ihre Spiele durchführen. Machen sie aber nicht.
In den bisherigen Spielen blieben sie bei 50%, also wie unter 3G, behalten sich eine Erhöhung oder auch Senkung zum jeweiligen Spiel vor, genaue Kriterien unbekannt. Gegen Dresden zuletzt 14.773 Zuschauer. Das bedeutet natürlich, dass das Gästekontingent davon auch betroffen ist, also von Haus aus nur die Hälfte/anteilig auch mit 2G. Dabei definiert Pauli das wie folgt, ihre Fantribüne wird zu 100 % ausgelastet, dafür bleibt die gegenüberliegende leer, in Summe 50%, wo sich auch der GB befindet, d.h. die Gästefans sind dort auf der Tribüne allein ohne jede auch nur theoretische Kontaktmöglichkeit mit Heimfans. Begründet wird das mit benötigter Zeit, um die Kapazität schrittweise erhöhen zu können und gesellschaftlicher Verantwortung, weil die allg. Akzeptanz für volle Stadien nicht da wäre, solange es woanders noch beschränkt zugeht. Relativ offen geht man damit um, dadurch auch Druck auf die Ungeimpften ausüben und damit einen Beitrag zu einer höheren Impfquote leisten zu wollen.
Bzgl. der Datenerhebung/Personalisierung beim Ticketkauf wird wie folgt verfahren: Im Grunde betrifft es alle Zuschauer Heim+Gäste in gleichem Umfang. 1. Nachweis 2G, 2. personalisiertes Ticket, Abgleich mit Personaldokument von 1. u. 2. . Angesagt wird eine Speicherfrist von 4 Wochen, um Anfragen der Gesundheitsämter zwecks Kontaktnachverfolgung nachkommen zu können. Dazu finde ich folgende Statements:
"Außerdem sind wir uns völlig mit dem Verein einig, immer die maximal mögliche Anzahl an Gästefans zuzulassen. Die zur Corona-Nachverfolgung nötigen Personendaten dieser Tickets werden bei unserem Verein vorgehalten und Bullen haben keinen Zugriff darauf – eine Tatsache, die uns bei dem absurden Vorgehen der ‚Sicherheitsbehörden‘ entspannt. Der Verein wird des Weiteren an den jeweiligen Gastverein herantreten und ermöglichen, dass die Daten von Gästefans weitestgehend beim jeweiligen Gastverein gespeichert werden."
https://www.faszination-fankurve.de/ind ... s_id=23369
"21. September 2021, 18:00 Uhr
Der Hamburger Senat hat am Dienstag (21.9.) hinsichtlich der 2G-Regel wichtige Lockerungen angestoßen. Demnach kann der FC St. Pauli das Millerntor-Stadion ab sofort wieder voll auslasten. Für den FCSP ist dieser Beschluss ein tolles und wichtiges Zeichen hin zur schrittweisen Rückkehr zur Normalität. Dennoch spielen Gründe wie die der gesamtgesellschaftlichen Situation und der organisatorischen Rahmenbedingung eine Rolle für uns in der Entscheidung, wann wir zu einer Vollauslastung zurückkehren können. ... Andererseits werden wir bei der Öffnung trotzdem mit Augenmaß handeln, denn wir wollen uns nicht nur die organisatorischen, sondern auch die psychologischen und auch gesundheitlichen Themen für die Gesellschaft genau anschauen. Wir wissen nicht, ob es den Menschen überhaupt jetzt schon genehm ist, mit wahnsinnig vielen Zuschauer*innen eng an eng zu stehen oder ob wir noch einige Maßnahmen treffen müssen, um zunächst eine Schritt-für-Schritt-Öffnung und -Füllung des Stadions zu ermöglichen.""
https://www.fcstpauli.com/news/tolles-z ... beim-fcsp/
Im ersten Statement wird das Problem aus meiner Sicht sehr deutlich, ja was denn nun, wo bleiben die Daten, beim Gast oder Gastgeber? St. Pauli möchte die Karten, ähnlich wie Bremen, selbst verkaufen und die Daten erheben, nix beim Gastverein. Aber wozu ? Das Gesundheitsamt Hamburg ist überhaupt nicht zuständig im Falle einer Infektion, sondern immer das örtliche bei einem Betroffenen und das könnte bei Gästen sehr wahrscheinlich so ziemlich alle Bundesländer betreffen. Und das dann unter 2G, wo es für die Personengruppen überhaupt keine Quarantäneregelungen oder Kontaktnachverfolgung mehr gibt, die Begründung ist also glatter Unsinn. Was hat man mit den Daten wirklich vor? In Bremen hat man den gleichen Quark erzählt, wissen wollte man da auch, wie und womit und mit wem man anreist usw., alles Sachen die niemanden was angehen und auf die man sich festlegen muss. Von der üblichen räumlichen Separierung der Gästefans mal abgesehen, wo 3G simpel umsetzbar wäre, aber eher unwahrscheinlich wenn der Rest unter 2G läuft. So hinterlässt man eine Datenspur und Bewegungsprofil bei 17 Fußballvereinen, wer an sowas Interesse hat ist doch klar. Passiert auch nur die kleinste Sache, wird spätestens dann #pimmel grote die Daten alle auf den Tisch bekommen. So hat man es ja auch mit der Zettelwirtschaft indem Restaurants etc gemacht. Was dann passieren kann ist unklar.
Wenn so ein Umgang mit Gästefans salonfähig wird, und nach Corona dann auch bleibt, das Karten nur noch über die Heimvereine verkauft werden und die Daten dort unter nicht nachvollziehbaren Bedingungen erhoben und munter weiterverteilt werden, Kontingente nach Belieben beschränkt und Gästefans von den Heimvereinen beliebig gesteuert werden können, dann wird Auswärtsfahren zum Fußball absehbar ne gruselige Geschichte werden. Ob 0 bis 5G ist egal. Mit 2G an sich hab ich da jetzt nicht so ein Problem, hab mich ja auch u.a. für Fussi impfen lassen. Aber was der Rest soll erschließt sich mir nur in Konstellationen auf die ich keinen Bock habe.
Sollte eine Entscheidung für die Nichtannahme getroffen werden, so finde ich, sollte das Motto" Alle oder Keiner" sein. Aber dann wirklich alle, bis auf die notwendigen Teilnehmer.