Fußballweltmeisterschaft der Männer 2022
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Re: Fußballweltmeisterschaft der Männer 2022
Zum Thema Charakter und Typen ein Auszug aus einem Interview mit Wolfgang Niersbach aus dem Jahr 2014:
DFB.de: Die viel jüngeren Bilder aus dem vergangenen Jahr, aus dem Maracanã in Rio de Janeiro, haben die Bilder aus Rom noch nicht überlagert?
Niersbach: Überlagert nicht. Aber ich sehe viele Parallelen. Die größte ist, dass die 90-er Truppe einen super Teamgeist hatte, einen tollen Zusammenhalt. Das war auch 2014 das Erfolgsgeheimnis. Am Tag vor dem Abflug nach Brasilien habe ich der Mannschaft gesagt: Wir sind 1990 Weltmeister geworden, weil wir diesen Teamspirit hatten. Und 1994 sind wir es mit einer vielleicht sogar besseren Mannschaft nicht geworden, weil wir den Teamgeist nicht hinbekommen haben. Dieser innere Zusammenhalt ist eine großartige Parallele zwischen 1990 und 2014.
DFB.de: Lothar Matthäus hat in einem Interview mit dem kicker gesagt: "Der Kader war nicht nur sportlich, sondern auch vom Charakter her weltmeisterlich."
Niersbach: Lothar hat einmal auf die Frage, was das Erfolgsgeheimnis gewesen sei, geantwortet: "Dass die Ersatzspieler mitgezogen haben." Dass also keine Missgunst aufkam, wenn jemand nicht spielte. Und das war 1990 noch viel bitterer für die Spieler, weil überhaupt nur 16 auf dem offiziellen Spielberichtsbogen eingetragen werden durften. Also die elf, die spielten, plus die fünf, die auf der Bank saßen und nur für eine Einwechslung in Frage kamen. Sechs andere mussten auf der Tribüne Platz nehmen. Man hatte also eine Drei-Klassen-Gesellschaft im Kader. Und das waren ja 22 Stars. Trotzdem entstand ein Zusammengehörigkeitsgefühl - das war das Herausragende.
DFB.de: Die viel jüngeren Bilder aus dem vergangenen Jahr, aus dem Maracanã in Rio de Janeiro, haben die Bilder aus Rom noch nicht überlagert?
Niersbach: Überlagert nicht. Aber ich sehe viele Parallelen. Die größte ist, dass die 90-er Truppe einen super Teamgeist hatte, einen tollen Zusammenhalt. Das war auch 2014 das Erfolgsgeheimnis. Am Tag vor dem Abflug nach Brasilien habe ich der Mannschaft gesagt: Wir sind 1990 Weltmeister geworden, weil wir diesen Teamspirit hatten. Und 1994 sind wir es mit einer vielleicht sogar besseren Mannschaft nicht geworden, weil wir den Teamgeist nicht hinbekommen haben. Dieser innere Zusammenhalt ist eine großartige Parallele zwischen 1990 und 2014.
DFB.de: Lothar Matthäus hat in einem Interview mit dem kicker gesagt: "Der Kader war nicht nur sportlich, sondern auch vom Charakter her weltmeisterlich."
Niersbach: Lothar hat einmal auf die Frage, was das Erfolgsgeheimnis gewesen sei, geantwortet: "Dass die Ersatzspieler mitgezogen haben." Dass also keine Missgunst aufkam, wenn jemand nicht spielte. Und das war 1990 noch viel bitterer für die Spieler, weil überhaupt nur 16 auf dem offiziellen Spielberichtsbogen eingetragen werden durften. Also die elf, die spielten, plus die fünf, die auf der Bank saßen und nur für eine Einwechslung in Frage kamen. Sechs andere mussten auf der Tribüne Platz nehmen. Man hatte also eine Drei-Klassen-Gesellschaft im Kader. Und das waren ja 22 Stars. Trotzdem entstand ein Zusammengehörigkeitsgefühl - das war das Herausragende.
- Bucky
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Re: Fußballweltmeisterschaft der Männer 2022
Identifikationsfiguren sind für mich als Fan unerlässlich.
Das hat ganz nebenbei auch nicht immer was mit sportlicher Qualität zu tun.
Den Patriotismus eines Spielers und seine eigenen Ambitionen für eine ganze Nation aufzulaufen daran fest zu machen ob man die Hymne mitsingt ist so weit weg von der Realität wie der Löwe vom Grass fressen.
Das war jetzt auch der letzte Beitrag von mir zu diesem Thema.
Dennoch behaupte ich ganz dreist….meine Kinder und hoffentlich auch Enkelkinder werden noch wissen wer ein Bastian Schweinsteiger war…..an einen Havertz oder Bella-Kotchap erinnert sich keine Sau……einfach aufgrund des fehlenden aufgedrückten Stempels.
Schönen Vizefreitag
Das hat ganz nebenbei auch nicht immer was mit sportlicher Qualität zu tun.
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- Nelson
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Re: Fußballweltmeisterschaft der Männer 2022
Havertz ist gerade mal 23 Jahre alt, Bella-Kotchap gar erst 20..Bucky hat geschrieben: ↑Do 1. Dez 2022, 07:55 Identifikationsfiguren sind für mich als Fan unerlässlich.
Das hat ganz nebenbei auch nicht immer was mit sportlicher Qualität zu tun.
Den Patriotismus eines Spielers und seine eigenen Ambitionen für eine ganze Nation aufzulaufen daran fest zu machen ob man die Hymne mitsingt ist so weit weg von der Realität wie der Löwe vom Grass fressen.
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Dennoch behaupte ich ganz dreist….meine Kinder und hoffentlich auch Enkelkinder werden noch wissen wer ein Bastian Schweinsteiger war…..an einen Havertz oder Bella-Kotchap erinnert sich keine Sau……einfach aufgrund des fehlenden aufgedrückten Stempels.
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- CSteve
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Re: Fußballweltmeisterschaft der Männer 2022
Ei und Henne.Bucky hat geschrieben: ↑Do 1. Dez 2022, 07:55 Identifikationsfiguren sind für mich als Fan unerlässlich.
Das hat ganz nebenbei auch nicht immer was mit sportlicher Qualität zu tun.
Den Patriotismus eines Spielers und seine eigenen Ambitionen für eine ganze Nation aufzulaufen daran fest zu machen ob man die Hymne mitsingt ist so weit weg von der Realität wie der Löwe vom Grass fressen.
Das war jetzt auch der letzte Beitrag von mir zu diesem Thema.
Dennoch behaupte ich ganz dreist….meine Kinder und hoffentlich auch Enkelkinder werden noch wissen wer ein Bastian Schweinsteiger war…..an einen Havertz oder Bella-Kotchap erinnert sich keine Sau……einfach aufgrund des fehlenden aufgedrückten Stempels.
Schönen Vizefreitag
Sorgen Typen für die Erfolge oder prägen Erfolge Typen?
Sicherlich beides.
Jedenfalls sollten wir wider Erwarten doch Weltmeister werden, Rüdiger steht hinten weiter sicher und köpft im Finale den Torwart mit ins Tor, werden in 20 Jahren viele sagen "DAS war noch ein echter Typ, solche Typen fehlen heute".
Für mich übrigens auch ohne Titel ein Typ. Klar, dass sich einige nie mit ihm in der Nationalmannschaft anfreunden werden aber das ist dann halt deren Problem.
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Re: Fußballweltmeisterschaft der Männer 2022
Ich werde wohl alt, aber ich erinnere mich, Leuten wie Th. Müller, Schweinsteiger, Podolski, Lahm, etc. wurde auch der "Charakter" abgesprochen, nun wird ein Schweinsteiger als positives Beispiel herausgehoben...CSteve hat geschrieben: ↑Do 1. Dez 2022, 11:04Ei und Henne.Bucky hat geschrieben: ↑Do 1. Dez 2022, 07:55 Identifikationsfiguren sind für mich als Fan unerlässlich.
Das hat ganz nebenbei auch nicht immer was mit sportlicher Qualität zu tun.
Den Patriotismus eines Spielers und seine eigenen Ambitionen für eine ganze Nation aufzulaufen daran fest zu machen ob man die Hymne mitsingt ist so weit weg von der Realität wie der Löwe vom Grass fressen.
Das war jetzt auch der letzte Beitrag von mir zu diesem Thema.
Dennoch behaupte ich ganz dreist….meine Kinder und hoffentlich auch Enkelkinder werden noch wissen wer ein Bastian Schweinsteiger war…..an einen Havertz oder Bella-Kotchap erinnert sich keine Sau……einfach aufgrund des fehlenden aufgedrückten Stempels.
Schönen Vizefreitag
Sorgen Typen für die Erfolge oder prägen Erfolge Typen?
Sicherlich beides.
Jedenfalls sollten wir wider Erwarten doch Weltmeister werden, Rüdiger steht hinten weiter sicher und köpft im Finale den Torwart mit ins Tor, werden in 20 Jahren viele sagen "DAS war noch ein echter Typ, solche Typen fehlen heute".
Für mich übrigens auch ohne Titel ein Typ. Klar, dass sich einige nie mit ihm in der Nationalmannschaft anfreunden werden aber das ist dann halt deren Problem.
Es ist immer das gleiche Spiel...
Es kommt halt mit der Zeit und Erfahrung.
Zu einem guten Ergebnis, und speziell zum Weltmeistertitel brauchst Du immer vieles. Qualität der einzelnen Spieler auf allen Positionen (Du musst zwar nicht überall Weltklasse sein, aber ein paar von dem Kaliber brauchst Du schon, und eklatante Schwachstellen sollte es nicht geben), Qualität als Mannschaft, in einer Nationalmannschaft auch speziell dass sie länger zusammen spielen, am besten erfolgreich, Zusammenhalt, entsprechende Taktik, der Trainer spielt ein wichtige Rolle, wie er aufstellt, wie er einstellt, wie er umstellt, wenn nötig, Spieler die ein Spiel mal entscheiden in einer speziellen Situation (vorne und hinten), und viel-viel Glück. Auch Leader gehören dazu, aber das alleine macht es auch nicht aus. Das alles passt, kommt eben sehr selten vor.
Es ist halt kein Versehen, dass es bisher nur Brasilien 1958-1962 geschafft hat seinen WM-Titel direkt zu verteidigen, und Spanien 2008-2012 war auch ein spezielles Team, mit 3 Titeln in Folge, aber hat auch nur einen WM-Sieg, etc.
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Re: Fußballweltmeisterschaft der Männer 2022
Nee, Deine Erinnerung trügt nicht. Zur EM 2008 hat damals noch Schweini auf der Außenbahn gespielt und Ballack hatte die Fäden in der Hand. Als Ballack sich dann 2010 verletzte, heulten doch alle rum, wie es ohne ihn werden könnte. Erst in Südafrika wurde Schweini zu Schweinsteiger. Ähnliches gilt für Lahm.Miskolc hat geschrieben: ↑Do 1. Dez 2022, 12:07 Ich werde wohl alt, aber ich erinnere mich, Leuten wie Th. Müller, Schweinsteiger, Podolski, Lahm, etc. wurde auch der "Charakter" abgesprochen, nun wird ein Schweinsteiger als positives Beispiel herausgehoben...
Es ist immer das gleiche Spiel...
Es kommt halt mit der Zeit und Erfahrung.
Bei Müller und Poldi ist es eher anders herum, die waren besser, als die noch grün hinter den Ohren waren.
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Well I'm definitely not alone.
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Re: Fußballweltmeisterschaft der Männer 2022
Ich behaupte mal ganz dreist, dass Schweinsteiger ohne seine Platzwunde und dem WM-Titel garnicht mal so unvergesslich wäre. Bei den Bayern ein Star mit vielen Titeln, ok, danach bei ManUnited nichts gerissen und sich dann nochmal in den USA feiern lassen. Thats it.Bucky hat geschrieben: ↑Do 1. Dez 2022, 07:55 Identifikationsfiguren sind für mich als Fan unerlässlich.
Dennoch behaupte ich ganz dreist….meine Kinder und hoffentlich auch Enkelkinder werden noch wissen wer ein Bastian Schweinsteiger war…..an einen Havertz oder Bella-Kotchap erinnert sich keine Sau……einfach aufgrund des fehlenden aufgedrückten Stempels.
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Niemand hat ihn als echten Führungsspieler wahr genommen, er war seinen Kritikern auch damals immer zu leise.
Die beiden von dir Genannten sind Anfang 20, die haben noch genug Zeit sich in die Erinnerungen deiner Enkel einzubrennen meinst du nicht?
- Zircus
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Re: Fußballweltmeisterschaft der Männer 2022
Zur WM 90 und überhaupt für den interessanten und witzigen Blickwinkel auf den Fußball empfehle ich die 29. Folge von Jogo Bonito.
Wobei man mit der Folge „ Knochenbrecher und Menschenfresser“ anfangen sollte. Zur Teamstruktur der Weltmeister von 90 wird da recht viel erzählt.
Wobei man mit der Folge „ Knochenbrecher und Menschenfresser“ anfangen sollte. Zur Teamstruktur der Weltmeister von 90 wird da recht viel erzählt.
- Boeller
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Re: Fußballweltmeisterschaft der Männer 2022
Füllkrug auf der Bank. Das ist so dumm und undankbar. Flick ist genau so eine Pfeife wie Löw. Hoffentlich scheiden wir aus
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Re: Fußballweltmeisterschaft der Männer 2022
Es ist wie mit Hansa: Erstmal abwarten... wenn die Costa Rica so aus dem Stadion schießen, dann war lediglich dein Beitrag dumm...
Ich glaube Flick ist keine Pfeife. Der DFB ist ein Schweine-Verein, aber trotzdem stehen da richtig gute Spieler auf dem Feld. Mal von Raum und Süle abgesehen, sind die alle international auf Top-Niveau meiner Meinung...
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