Boeller hat geschrieben: ↑Mi 6. Jul 2022, 21:29
wir sind zurück.
Hier ein kleiner Bericht:
Wir waren auf den Inseln Terceira und Sao Miguel. Auf Terceira hatten wir einen Toyota Aygo, was auch völlig ausreichte. Man fühlt sich manchmal in den Bergen zwar etwas untermotorisiert, aber bei den vielen engen Gassen (es gibt in den Städten so gut wie keine Bürgersteige) ist ein Smart oder ähnliches von Vorteil. Auf Sao Miguel hatten wir einen Opel Crossland. Im nachhinein muss ich sagen, überhaupt nicht notwendig. Die paar Schotterpisten hätte ein Auto der VW Polo Klasse auch geschafft. Würde ich nochmal hinfahren, würde ich jedes mal ein Auto der kleinsten Klasse mieten.
Auf beiden Inseln haben wir Whale watching touren gemacht. Auf Terceira die kommerzielle Tour von Ocean Emotion, die zwar auch toll war (hunderte Delfine und 2 Buckelwale gesehen), aber die sind halt völlig auf Event ausgerichtet und ballern volle Möre in den Delfinschwarm rein. Die springen dann zwar kurz schön durchs Wasser, aber hauen eher vor dem Boot ab, als das sie interagieren. Auf Sao Miguel hatten wir Sea Colors gebucht, 2 mal, weil das erste mal so toll war. Hier leitet ein Forscher Pärchen (Jasmin und Paolo) zusammen mit meist deutschen Studenten die ausfahrten. Die nehmen sich viel mehr Zeit und wenns mal länger dauert, weil gerade was tolles zu sehen ist, dann dauerts halt ne Stunde länger. Sie garantieren zwar kein "Schwimmen mit Delfinen" so wie es einige kommerzielle Tours machen, aber sie nehmen einfach viel mehr Rücksicht auf die Tiere. Bei ihnen sind die Delfine eine halbe Stunde lang ums Boot und mit dem Boot geschwommen. Desweiteren haben wir 2 Grindwale und 8 Pottwale gesehen. Und wenn die Tiere und Situationen es zulassen, darf man bei ihnen auch mit den Tieren schwimmen. Wir durften bei einen 2m großen Mondfisch ins Wasser. Außerdem machen Sie auf der Rückfahrt eine Auswertung, was und welche Art gesehen wurde, sowie sammeln Sie auch Müll ein, den sie auf dem Wasser finden. Wenn ihr bucht, dann immer so 3-5 Tage vorher, sonst sind die Touren voll. Wichtig ist meiner Meinung nach eine Tour mit einem Schlauchboot zu mieten. Darauf achten das es ein kleines Schlauchboot ist (max 12 Plätze). Die Tiere interagieren mit kleinen Booten viel besser, weil sie davor weniger Angst haben.
Anonsten haben wir alle bekannten Sehenswürdigkeiten abgefahren und waren auch mal wandern. Wandern kann man dort sicher Wochen lang, wer so wie wir die Insel erkunden will, dem reichen je nach größe der Insel 4-6 Tage.
Wir waren 4 Tage auf Terceira und 7 auf Sao Miguel. Wir haben alles machen können was man so machen sollte.
Kulinarisch sind die Azoren aber richtig enttäuschend. Ich weiß nicht, ob wir einfach in den falschen Restaurants waren oder wir das falsche bestellt haben, aber gewürzt wird generell zu wenig oder gar nicht oder es ist furztrocken. Viele Gerichte kommen ohne Soßen oder sind ziemlich mies zubereitet. Einmal hatte ich ein für Azoren Verhältnisse recht teures Sirloin Steak (16€), das kam dann auch, aber nur das, zwar so wie ich das wollte, medium well, aber wenig gewürzt, keine Soße, keine Beilagen. Beilagen gab es auch keine extra zu bestellen.
Wir sind jetzt nicht die super Gourmets, aber die Gerichte sollten schon ordentlich und ein wenig ansehnlich zubereitet werden. Von den 11 Abendessen waren 3 ganz gut, keines wo wir sagen würden, perfekt. Mag dran liegen, dass die dort hauptsächlich Fisch essen (meine Freundin ist Vegetarierin und ich esse keinen Fisch), aber dort gibt es mehr Rinder als Einwohner, also zumindest das müssten sie können... denkste. Vegetarier haben es dort ohnehin total schwer. Auch waren wir nicht in 5 Sterne Restaurants, da ist es vielleicht super, aber das möchte ich mir auch nicht leisten. Ich will einfach ein fair bezahltes Essen und bin auch mal bereit den einen oder anderen Euro mehr auszugeben, wenns was wirklich geiles ist, aber pure Enttäuschung auf den beiden Inseln. Auch muss man nahezu überall reservieren, weil alles voll ist, nicht weil so viele Menschen dort sind (das sind es nicht), sondern weil die Restaurantdichte im Verhältnis zu den Einwohnern / Touris sehr niedrig ist. Wirkliche Restaurants gib es außerhalb der ein oder zwei großen Städte auch nicht. Die sind dann zwar bei google Maps alle top bewertet, aber würde man hier dann eher als Bistro abstempeln oder gar als Kantine.
Generell würde ich die Preise etwa 30% bis 50% günstiger Einschätzen beim Essen oder Einkaufen, wie in Deutschland. Benzin ist genau so teuer, Hotels auch. Es reicht auch ein Hotel auf jeder Insel, da die Inseln problemlos an einen Tag komplett zu befahren sind.
Wetter ist sehr wechselhaft, kann sich in wenigen Minuten ändern. Es war bei uns zwar nur 20° warm, aber wenn die Sonne nicht scheint, ist es durch die kleine Brise recht kühl, wenn die Sonne scheint (unbedingt Sonnencreme!!!) dann wird das mega warm, weil die Luftfeuchte sehr hoch ist.
Wassertemperatur ist 22°. Strände gibts kaum, meistens steigt man in Naturpools am Meer ins Meerwasser. Badeschuhe unbedingt mitbringen!. Schnorcheln kann man dort super. Wasser total sauber und klar. Man muss aber gucken, ob diese fiesen portugiesischen Galeeren gerade nicht rumtreiben, die sieht man aber, da sie immer über Wasser treiben.
So das war mein kleiner Eindruck, wenn du fragen hast, dann frag. Ich kann dir auch meine Route zur Verfügung stellen, falls du möchtest.
Wir haben etwa 120€ pro Person pro Tag bezahlt (Flug, Auto, Hotel, etc alles inkl. , also die kompletten Kosten)