Hanseat2014 hat geschrieben: ↑Di 24. Nov 2020, 00:50
@Fuß-baller Von den 10 gezeigten Tormöglichkeiten sind 8 geblockt, einer ist drin und einer wurde gehalten. Nur zwei Bälle sind also bis zum Torhüter durchgerungen. Einer von 10 ist im Tor gelandet. Ich glaube 5 oder 6 sind in der letzten Viertelstunde abgeblockt worden (das weißt du besser). Was sagt uns das?... Was war in ca 75 Min. davor los?
Das ist eine sehr spannende Frage. Mir sagt es folgendes: Hansa ist momentan mit den besser platzierten Mannschaften in der Tabelle auf Augenhöhe. Durch die "defensivgeprägte" Spielweise gibt es bislang fast immer in Halbzeit 1 kaum große Torchancen auf beiden Seiten.
1. Halbzeit Saarbrücken - Torschüsse 6:6 - Spielstand 0:1
1. Halbzeit Verl - Torschüsse 6:7 - Spielstand 3:1
1. Halbzeit 1860 München - Torschüsse 4:4 - Spielstand 0:1
1. Halbzeit Victoria Köln - Torschüsse 12:0 - Spielstand 2:0
1. Halbzeit Dresden - Torschüsse 6:4 - Spielstand 1:3
Obgleich sich - bis auf das Köln Spiel - die Mannschaften nahezu neutralisieren, fallen dennoch "relativ" viele Tore. Führte Hansa, so waren sie einmal in der Lage das Ergebnis über die Zeit zu retten, obwohl sie in Halbzeit 2 haushoch unterlegen waren (Verl). Lag Rostock zurück, so konnten sie zwar 3-mal den Gegner in Halbzeit 2 dominieren, eine Ergebniskorrektur gelang jedoch nur in einem Fall.
2. Halbzeit Saarbrücken - Torschüsse 15:4 - Endergebnis 0:2
2. Halbzeit 1860 München - Torschüsse 5:0 - Endergebnis 1:1
2. Halbzeit Dresden - Torschüsse 10:0 - Endergebnis 1:3
Zusammenfassend bedeutet das für mich folgendes:
#1 Die Mannschaften in der oberen Tabellenregion befinden sich auf einem ähnlichen Level.
#2 Trotz weniger zugelassener Chancen des Gegners ist es nahezu unmöglich, oft genug die 0 hinten zu halten.
#3 Eine 1:0 Führung bedeutet in vielen Fällen den Sieg nach 90 gespielten Minuten.
#4 Hansa zerfällt nicht nach einem Rückstand. Vielmehr sind sie in der Lage den Gegner mit fortschreitender Spieldauer und erhöhtem Risiko zu dominieren, ohne jedoch das Ergebnis zu ihren Gunsten drehen zu können.
Für die kommenden Spiele gegen die "oberen" Mannschaften schließe ich:
#1 Weniger Risiko in der 1. Halbzeit im letzten Drittel - man darf auch mal den Ball schlagen.
#2 Eine durchgehend offensivere Spielweise, da sie einerseits die Kondition dafür haben und andererseits bislang nicht konteranfällig und darüber hinaus stark im Gegenpressing nach Ballverlust in des Gegners Hälfte sind. Das wichtige 1:0 kann so mehr erzwungen werden.
#3 Alle Spieler müssen ruhiger im Torabschluss werden (das kann man trainieren). Es reicht nicht einfach "blind" abzuschließen, wenn sich die Chance bietet. Die Vorbereitung sowie Ausführung müssen besser werden. Beispiel 1: Litka hätte in der 1. Halbzeit gegen Dresden flach einschieben müssen. Beispiel 2: Riedel, Sonnenberg, Farrona Pulido in Halbzeit 2 gegen Dresden. Sie müssen nochmal einen Schlenk mit dem Ball unternehmen, wenn 30 cm vor ihnen, sich ein Gegenspieler in den Weg wirft oder aber den besser positionierten Mitspieler suchen, anstatt überhastet abzuschließen.
Wenn man sich verbessern möchte, muss man bestimmte Dinge verändern. Ich sage: Hansa muss offensiver agieren und in den ersten 45 Minuten im letzten Drittel die Fehlerquote bei Ballbesitz minimieren. Meine Frage ist: Kann das Trainerteam über ihren Schatten springen und zumindest gegen "Gegner von unten" - so wie morgen gegen Magdeburg - eine offensivere Ausrichtung vorgeben?