Block9a_Dialog hat geschrieben: ↑Mi 4. Mai 2022, 20:36
Block 9a informiert:
Hallo Hansafans,
leider müssen wir seit Monaten immer wieder feststellen, dass es Menschen gibt, die mit aller Macht versuchen uns als Fanszene in die „rechte Ecke“ zu schieben.
Meist geschieht dies anonym und im Internet.
Wir haben nun gemeinsam beschlossen, Stellung zu beziehen und wollen auch auf einzelne Vorwürfe eingehen.
1.Historie
Wir sind nicht einfach so aus dem Nichts aufgetaucht. Nicht wenige von uns fahren 15-20 Jahre aktiv zu Hansa. Wir waren zu Teilen schon in Block 27a dabei und haben aktiv an der Entwicklung der Südtribüne mitgewirkt. Im Jahre 2016 kam es dann zu Differenzen zwischen einigen Leuten auf der Südtribüne und ein kleiner Teil entschied sich, den Standort zu wechseln. Was man ganz klar betonen muss, dass Politik zu keiner Zeit der Grund war.
Als neuen Standort wurde der Block 9a gewählt. Einerseits haben viele von uns ihre ersten Spiele Anfang 2000 in diesem Block verfolgt, anderseits wurde bereits mehrfach versucht, dort einen zusätzlichen Stimmungsherd zu bilden.
Natürlich ist uns bewusst, dass sowas nicht über Nacht funktioniert und selbstverständlich gibt es in Block 9a, 9, 8a usw. diverse Menschen, die über viele Jahre am gewohnten Fleck stehen.
Diese gilt es zu respektieren und wenn möglich, in die Stimmung mit einzubeziehen.
Grundsätzlich gilt für uns:
Egal ob jung oder alt: wir haben richtig Bock auf Hansa und jedes Heimspiel ist für uns eine große Party. Wir sollten uns dabei selbst nicht immer zu ernst nehmen, denn niemand ist größer als der Verein selbst und die Stimmung kann aus allen Ecken kommen und auch auf allen Tribünen getragen werden.
2. Vorwurf: Wir boykottieren die Stimmung und singen nur Anti-Gesänge
Auch wenn es in der Vergangenheit Differenzen gab und in einzelnen Fällen weiter geben wird,
so sollte der kleinste gemeinsame Nenner bei allen Hansa Rostock sein.
So wurde sich bereits mit der Südtribüne auf etwas mehr Sensibilität von beiden Seiten verständigt und man ist bemüht in bestimmte Gesänge der „Gegenseite“ mit einzusteigen.
Leider ist die Akustik im Ostseestadion nicht die Beste… so kommt es oft vor, dass angestimmte Gesänge der Süd gar nicht oder zu viel spät wahrgenommen werden.
Daran gilt es zu arbeiten und natürlich sollte man auch berücksichtigen, dass sowohl bei uns, als auch auf der Süd relativ neue Vorsänger am Werk sind, denen es an etwas Erfahrung und Feingefühl fehlt.
Das wird sich in den kommenden Spielzeiten sicher deutlich verbessern.
Nun können wir das Rad auch in Block 9a nicht neu erfinden und das Liedgut nicht zu 100 % austauschen. Natürlich wird auch mal Blödsinn gesungen oder der ein oder andere Pöbelgesang losgelassen. Auch hierbei gilt: Bitte nicht alles zu engstirnig sehen!
Entscheidend ist auch, dass wir auswärts alle stimmungstechnisch an einem Strang ziehen. Darauf konnte sich ebenfalls verständigt werden.
3. Vorwurf: In Block 9a stehen nur Nazis
In Block 9a gibt es keine Politik! Das ist natürlich nur eine Phrase, denn jedes Soli-Spruchband, jeder Gesang und jede Farbe kann politisiert werden.
Bei uns ist jeder herzlich Willkommen, egal welche Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht, Religion oder welche politische Gesinnung. Entscheidend ist, dass ihr uns damit nicht belästigt oder versucht uns für irgendwelche Zwecke zu vereinnahmen. Wir sind Hansa-Extrem – alle anderen Extreme werden nicht geduldet.
Ironischerweise stehen auch in unserem Block jene Fans, die Udo Pastörs und der NPD nicht nur verbal den Ausgang gezeigt haben.
Wir möchten aber auch ganz klar betonen, dass wir zum Beispiel keinen 17-Jährigen ausgrenzen wollen, nur weil dieser bisher etwas irregeführt durchs Leben geht. Hansa wurde oft als das größte Jugendzentrum in MV angesehen und dieser Verantwortung sind wir uns bewusst.
Sollten wir feststellen, dass in Zukunft jemand versucht unseren Block zu missbrauchen oder als Bühne für etwas anderes als Hansa-Support zu nutzen, werden wir dies nicht dulden.
4. Banner „gegen die modernen Ultras“
Dieses Banner wurde vor ca. 8 Jahren angefertigt und hing auch etliche Spiele auf der Südtribüne.
Es dient nur einem einzigen Zweck: Provokation. Es richtet sich gegen die Fanszenen in Deutschland die mehr Freundschaften und Liebe zu anderen Vereinen leben als zu ihrem eigenen Verein.
Beispiele: St.Pauli mit Babelsberg, Bremen, München usw.
Dresden, Zwickau, Sarajevo usw.
Natürlich könnte es als homophob ausgelegt werden. So ist es aber nicht gemeint.
Es soll provozieren. Ganz simpel, stupide und einfach. Manchmal muss man nicht mehr reininterpretieren als nötig. Wer sich ein wenig mit der Subkultur Fußball auseinandergesetzt hat, wird wissen, dass pöbeln, pfeifen und stänkern eben dazu gehören. Muss man nicht mögen, kann man aber.
5. Zahlencodes, Farbenblindheit und andere Märchen
Wir stimmen Lieder an, ohne auf die Uhr zu gucken. Sollen wir in Zukunft in der 14,18,28,33,44,45,69,81,88 Minute schweigen, weil ein Lied genau zu dieser Minute angesungen eine geheimen Zahlencode bedient? Nein! Wie dumm sind manchen Menschen?
Auch gibt es bei uns im Block keine schwarz-weiß-roten Fahnen.
Wir melden jede Choreo und jedes Spruchband beim Verein an. Das Material wird auch am Eingang kontrolliert. Es liegt aber nicht bei uns, Bekleidung der Fans im Detail zu untersuchen. Dafür gibt es eine Stadionordnung und einen umsetzenden Sicherheitsdienst.
Habt ihr in Zukunft Sorgen, Ängste oder ein Problem? Kommt zu uns und sucht das Gespräch.
Abschließend bleibt zu sagen:
Wir lieben Hansa genauso wie ihr.
Wir haben richtig Bock auf Hansa und die kommende Saison.
Wir geben mindestens genauso viel für Hansa wie ihr.
Wir bleiben!
Block 9a im Mai 2022