FC HANSA ROSTOCK : SC Paderborn

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Kotte59
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Re: FC HANSA ROSTOCK : SC Paderborn

Beitrag von Kotte59 »

J.Härtel hat seine eigene Philosophie vom Fußball und wird diese bis zum Ende seiner Amtszeit als Cheftrainer durchziehen, egal bei welchem Verein. Seine bisherigen Erfolge, (Aufstiege, Klassenerhalt) geben ihn Recht. Solange abzusehen ist, dass das Ziel Klassenerhalt erreicht wird, wird man ihm auch nicht dazwischen grätschen. Es sei denn, in der Chefetage setzt man sich neue Ziele oder man wird nervös, wenn es drei bis vier Niederlagen am Stück gibt.
Warten wir einfach die nächsten Spiele ab.
Paderborn ist abgehakt, jetzt warten neue Aufgaben.
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Arwit
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Re: FC HANSA ROSTOCK : SC Paderborn

Beitrag von Arwit »

Moin,

ich konnte Samstag leider nicht ins Stadion, habe ich irgendetwas verpasst :ugeek:
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Zircus
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Re: FC HANSA ROSTOCK : SC Paderborn

Beitrag von Zircus »

Kotte59 hat geschrieben: Mo 10. Okt 2022, 21:23 J.Härtel hat seine eigene Philosophie vom Fußball und wird diese bis zum Ende seiner Amtszeit als Cheftrainer durchziehen, egal bei welchem Verein. Seine bisherigen Erfolge, (Aufstiege, Klassenerhalt) geben ihn Recht. Solange abzusehen ist, dass das Ziel Klassenerhalt erreicht wird, wird man ihm auch nicht dazwischen grätschen. Es sei denn, in der Chefetage setzt man sich neue Ziele oder man wird nervös, wenn es drei bis vier Niederlagen am Stück gibt.
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Neuer Trainer hieß oft Systemänderung, noch mehr neue Spieler und meistens nicht mehr Erfolg. Weiterhin glaube ich , dass wir unter ihm auch Schwächephasen immer überwunden haben und hinterher gestärkt daraus hervorgingen.
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Kotte59
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Re: FC HANSA ROSTOCK : SC Paderborn

Beitrag von Kotte59 »

Arwit hat geschrieben: Mo 10. Okt 2022, 21:51 Moin,

ich konnte Samstag leider nicht ins Stadion, habe ich irgendetwas verpasst :ugeek:
Nö, alles wie immer, wenn wir verloren haben. 8-)
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Re: FC HANSA ROSTOCK : SC Paderborn

Beitrag von MaDze »

Hallo zusammen,

die Kritik der letzten Wochen bezog sich im Wesentlichen ja auf unser Spiel mit dem Ball, daher habe ich den Schwerpunkt bei der Nachbetrachtung des Paderborn-Spiels mal auf die beiden Ballbesitzphasen gelegt: Wie verhalten wir uns bei „Ballbesitz in der Grundordnung“ und wie bei „Ballbesitz unmittelbar nach Ballgewinn“? Ich gehe mal auf einzelne Situationen ein und kommentiere, was aus meiner Sicht gut war und was man eventuell hätte besser lösen können. Aus Zeitgründen beschränke ich mich mal auf die erste Halbzeit, die hier ja auch eher als die weniger gute von beiden gesehen wurde. Und ein großes Danke natürlich für das unkomplizierte Bereitstellen der Aufzeichnung.

Minute 1: Die erste gute Situation für Hansa ergab sich mit dem Anstoß. Der obligatorische lange Ball kann von Ingelsson zu Pröger verlängert werden, der dann durch ein Dribbling zwei Gegenspieler bindet und zu Lee ablegt. Lee versucht dann mit dem ersten Kontakt auf den rechts mitgelaufenen Ananou zu spielen, leider ohne Vororientierung (quasi blind), so dass er das Laufverhalten des Gegenspielers in den Pass nicht wahrnimmt und dieser abgefangen wird.

Minute 4: Nach vier Minuten hatte Hansa das nächste Mal den Ball, Fröling gewann diesen und Dressel gelangt in Ballbesitz, wird aber sofort wieder angelaufen. Scherff überläuft, Fröling rückt nach, Dressel entscheidet sich für den langen Ball auf Ingelsson, dieser erreicht ihn aber nicht und hinter ihm befinden sich zwei Gegenspieler. Die bessere Option hier wäre vielleicht Scherff gewesen, der das Spiel dann über Fröling oder sogar diagonal auf Lee fortsetzen könnte. Ist das nicht möglich, muss die Umschaltsituation ja nicht zwangsweise genutzt werden, sondern der Ballbesitz kann durch ein Abkappen nach hinten erstmal gesichert werden. Dafür müsste dann aber auch eine entsprechende Passoption nach hinten geben.
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Minute 9: Freistoß Hansa im Mittelkreis. Van Drongelen führt aus, spielt den Ball lang auf links zu Scherff (!), der dann ins Kopfballduell muss. In der Nähe fünf Paderborner und Fröling, Pröger steht weit rechts, Ingelsson, Lee und Dressel kurz vor dem Mittelkreis. Van Drongelen hat drei einfache Optionen (Fröde, Roßbach, Ananou), entscheidet sich aber dennoch für den langen Ball in eine wenig vielversprechende Situation.
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Minute 11: Der Ball kann von Roßbach aus der Mitte geklärt werden und gelangt zu Fröde. Außer Ingelsson und Fröde selbst befinden sich alle Spieler im eigenen 16er. Statt kurz den Ball zu halten und Ananou oder Fröling einzubeziehen, folgt wieder ein viel zu früher langer Ball auf Ingelsson, der jedoch erneut gestört wird und zwei weitere Gegenspieler im Rücken hat.
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Minute 11: Kolke spielt auf Roßbach, der kurz andribbelt und dann auf Scherff spielt, allerdings zu ungenau, so dass Scherff den Ball nur noch abfälscht und so glücklich zu Fröling weiterleitet. Aus dem Zweikampf resultiert dann ein Einwurf für Paderborn.
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Minute 13: Die erste vielversprechende Umschaltsituation für Hansa, Ingelsson kann im Mittelfeld zunächst ein paar Meter machen und dreht dann nach hinten ab. Tief auf Pröger oder quer auf Van Drongelen wären hier die beiden Optionen, Ingelsson braucht aber zu lange und verliert den Ball.
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Minute 13: Erneut Ballgewinn Hansa am 16er. Dressel treibt den Ball kurz und hätte die Möglichkeit, durch einen tiefen Ball auf Lee (er hat sehr viel Platz hinter sich) einen Konter einzuleiten. Stattdessen folgt der Querpass auf Van Drongelen. Lee ärgert sich über die vergebene Möglichkeit, Roßbach applaudiert Van Drongelen für das Abkappen und den Rückpass zu Kolke.
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Minute 14: In der Folge baut Hansa das Spiel mal geordnet und geduldig auf, auch weil Paderborn nicht ganz aggressiv presst. Kolke, Roßbach, Van Drongelen und Fröde sind beteiligt. Letzterer kann sich mit Ball aufdrehen und einen diagonalen Ball auf Scherff spielen. Dieser dribbelt diagonal nach innen und kann den sehr gut positionierten Lee anspielen. Sein erster Kontakt sitzt leider nicht wirklich, dadurch kann er nicht so richtig Tempo aufnehmen und agiert dann auch überhastet (Schuss über das Tor).
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Minute 21: Unser rechter Verteidiger Ananou hat nach einem Abwurf von Kolke das erste Mal den Ball am Fuß! (Im internationalen Spitzenfußball sind Außenverteidiger inzwischen oft die Spieler mit den meisten Ballkontakten.)

Minute 22: Die zweite gute Umschaltsituation des Spiels, Lee bekommt den Ball zentral am eigenen 16er und spielt auf Ingelsson, der mit hohem Tempo an seinem Gegenspieler vorbeigeht und den mitlaufenden Lee wieder anspielen will. An sich die richtige Idee, aber warum nicht einen kurzen Haken nach innen machen, um den Ball dann mit dem rechten Fuß ins letzte Drittel und in den Lauf von Lee zu spielen?
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Minute 24: Hansa im Spielaufbau. Kolke wird einbezogen, doch viel zu oft folgt dann der planlose lange Ball, der in den meiste Fällen beim Gegner landet. In dieser Situation sollte ein Torhüter das Spiel auf die linke Seite verlagern können, mit rechts diagonal über das Standbein, technisch eigentlich nicht zu anspruchsvoll. Roßbach hätte auf links viel Platz, Paderborn müsste erstmal zurück und verschieben.
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Minute 29: Nach einem Ballgewinn in der gegnerischen Hälfte geht Dressel mit Ball auf die gegnerische Kette zu. Die Optionen Ingelsson und Pröger waren gut zugestellt, Lee läuft zwar nach, wird aber auch abgedeckt. Dressel dreht nach rechts ab und passt auf Ananou, der Ball landet im Seitenaus.
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Minute 30: Ballgewinn durch Dressel an der eigenen 16er-Kante. Über Ingelsson und Fröde kommt der Ball zu Scherff, der mit Ball bis ins letzte Drittel laufen kann. Die Flanke ist dann zu ungenau und kann geklärt werden.

Minute 32: Geordneter Spielaufbau. Roßbach ist zunächst ratlos und hat keine Option für den langen Ball, es folgt der Seitenwechsel über Van Drongelen auf Fröde, der den Ball über die Mittellinie dribbeln kann. Eine gegensätzliche Laufbewegung von Ananou und Pröger macht letzteren anspielbar, er nimmt den Ball nach vorne mit und kann den tief startenden Ananou auf der rechten Außenbahn anspielen. Fröling und Ingelsson befinden sich leicht versetzt auf 11er-Höhe, die Flanke Ananous kann geklärt werden. Der Nachschuss von Dressel ist ungefährlich. Dennoch: Eine einfache Verlagerung, ein Positionstausch und ein tiefer Ball führten zu einer aussichtsreichen Flankensituation. (Bild dazu weiter unten.)

Minute 33: langer Ball (der ankommt) von Van Drongelen auf Pröger, dieser hat jedoch direkt zwei Leute vor sich und muss abbrechen, in Folge geht der Ball verloren.

Minute 34: Ballgewinn Hansa. Mit Lee und Fröde hat Fröling zwei einfache Optionen um umzuschalten, stattdessen folgt der blinde Befreiungsschlag.
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Minute 35: Erneut Fröling, Dressel bindet einen Gegenspieler und läuft den Passweg auf Ingelsson frei, Pröger startet tief und bindet so ebenfalls. Es folgt der weitaus schwierigere hohe Ball auf Dressel, der allerdings vom Paderborner abgelaufen werden kann.
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Minute 36: Einwurf Scherff, Dressel verlängert auf Fröling, hinterläuft, bekommt den Ball wieder und dribbelt ins letzte Drittel, Dressel spielt auf Pröger, der sich dreht, den Ball unter Druck dann aber nicht zu Lee bekommt.
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Minute 36: Roßbach gewinnt via Grätsche den Ball, Fröling spielt auf Lee, der könnte sich eigentlich aufdrehen, lässt aber auf Van Drongelen klatschen. Der weiß nicht, wohin er den Ball spielen soll, läuft mit Ball in zwei Gegenspieler, verliert den Ball, eilt dann immerhin zurück, um den Torschuss zur Ecke abzufälschen.

Minute 38: Geordneter Spielaufbau: Van Drongelen versucht, den Ball zwischen zwei Gegenspielern hindurch auf Dressel zu spielen, der Ball wird abgefangen. Roßbach steht auf links frei.
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Minute 39: In der Folge des Ballverlusts von Van Drongelen entsteht die beste Tormöglichkeit für Hansa. Dressel kann die Hereingabe abfangen, über Lee, Pröger und Ingelsson geht es dann schnell. Ingelsson treibt den Ball mit hohem Tempo durch die Mitte und legt gut zum links mitlaufenden Fröling, der den Ball dann nicht richtig trifft.

Minute 40: Erneut wird eine Flanke im eigenen 16er geklärt und es geht durch Steil-Klatsch-Kombinationen und vertikales Spiel schnell. Lee, Dressel, Pröger und Ingelsson sind beteiligt. Vom Ballgewinn durch Roßbach bis zum Abschluss durch Ingelsson vergehen 14 Sekunden.

In den letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit gibt Paderborn den Ball nicht mehr her.

Es gab etwa zwölf Umschaltgelegenheiten für Hansa, davon wurden sechs genutzt und zumindest viermal bis ins letzte Drittel "erfolgreich" ausgespielt. Aktuell ist das wohl die Spielweise, mit der wir die meiste Torgefahr erzeugen. Ich würde fast sagen, das machen wir gut (auch am vergangenen Samstag). Aber auch hier gilt: Je öfter etwas gemacht wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, damit auch erfolgreich zu sein. Leider haben wir sechs weitere solcher Umschaltmomente verpasst, wobei eigentlich nur einmal das Gegenpressing Paderborns das verhindert hat.

Drei Hauptgründe dafür:

1. Fehlende Ruhe am Ball - ob mit oder ohne Gegnerdruck, Ballgewinn an unserem Strafraum heißt viel zu oft Befreiungsschlag und dann in der Regel auch Ballverlust.

2. Fehlende Angebote - hier sind zu viele Spieler oft zu passiv. Es gibt selten Momente, in denen der Ball mal aktiv gefordert wird, wenig Signale der Bereitschaft für den Pass, auch kein Absetzen nach hinten, um eine Situation mal schnell hinten rum aufzulösen. Das in Kombination mit Punkt 1 macht Vieles kaputt.

3. Fehlende Abstimmung - der ausbleibende Pass von Dressel auf Lee (13. Minute), der hohe Pass von Fröling auf Dressel (35. Minute). Das sind "falsche" Entscheidungen, oft nur Kleinigkeiten, die in Summe aber ein Spiel entscheiden können.

In zwölf Situationen hatten wir in der Grundordnung den Ball. Sechsmal wurde versucht, flach und spielerisch nach vorne zu kommen, dreimal wurden Pässe zu ungenau gespielt, genauso häufig kamen wir dadurch aber erfolgreich in gefährliche Zonen (Lee halblinks am 16er, Ananou auf der rechten Außenbahn, Pröger zentral vor dem Tor). Sechsmal wurde der Ball lang nach vorne geschlagen, zweimal blieb der Ball dann auch bei Hansa (Anstoß und ein langer Ball von Van Drongelen auf Pröger).

Wo also liegen die Probleme im Aufbauspiel?

1. Unterzahl in der Zielzone – Lange Bälle sind ja durchaus ein Mittel. Räume lassen sich schnell überwinden und durch das Gewinnen zweiter Bälle befindet man sich direkt im letzten Drittel und der Gegner ist evtl. unsortiert. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass man in Ballnähe auch eine Überzahl schaffen kann. Warum spielt Van Drongelen einen Freistoß hoch auf Scherff und Fröling, während Ingelsson als einzig geeigneter Zielspieler und weitere potenzielle Ballgewinner dahinter noch am Mittelkreis stehen? Das ist nur ein Beispiel von vielen, in denen wir gar nicht so positioniert sind, dass ein langer Ball sinnvoll ist.

2. Abstände in Ballnähe – Andererseits sind die Abstände im Spielaufbau oft aber auch viel zu groß (vgl. Abbildung in Minute 11), so dass die beiden Innenverteidiger wenige Möglichkeiten zur flachen Eröffnung haben. Am Ende bleibt da oft nur der lange Ball. Exemplarisch ist die Situation in Minute 32, wo Roßbach selbst diesen langen Ball verweigert, abbricht, hilflos die Arme hebt, über Van Drongelen und Fröde das Spiel verlagert und wir über rechts plötzlich bis zur Grundlinie (Flanke Ananou) kommen. Es gab insgesamt ja wenige Situationen, in denen im geordneten (flachen) Spielaufbau was schiefging, in drei von vier Fällen hat es funktioniert, und jedes Mal ohne großen Stress für die Beteiligten. Warum also nicht öfter? Auch hier gilt, je öfter, desto höher die Wahrscheinlichkeit eines Erfolges.

3. Statik - Neben den zu großen Abständen agieren wir im Spielaufbau oft sehr statisch. In der Ausgangssituation (Ball liegt bei Kolke) höher zu stehen, um Gegenspieler zu binden, ist ja genau richtig. Aber sobald der Ball im Spiel ist, müssen a) Bewegung rein und b) auch mal positionsfremde Räume besetzt werden. Einen Sechser und zwei außen stehende Spieler zuzulaufen, stellt keinen Gegner vor Zuordnungsprobleme. In der zuvor beschriebenen und abgebildeten Situation hat es ja schon gereicht, dass Fröde neben Van Drongelen gerückt ist. Die beiden Stürmer sind damit beschäftigt, die beiden Innenverteidiger anzulaufen und zu verhindern, dass der Ball zentral auf Dressel gespielt wird. Ein dritter Spieler in der Kette (fern von der Grundordnung) erzeugt direkt eine Überzahl und mehr Laufaufwand beim Gegner, so dass Fröde ganz entspannt über die Mittellinie dribbeln und Pröger anspielen kann.
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Mir fällt es schwer, das alles zusammenzufassen. Ich glaube, dass wir in unserem Spiel schon recht variabel sein können und auch wollen. Wir machen ja weder nur das eine noch das andere. Wir machen zu oft einfach gar nichts (blindes Wegschlagen ist ja noch weniger als langer Ball), treffen zu viele „falsche“ Entscheidungen bzw. agieren in vielen Fällen einfach nicht geschlossen. Egal ob lang und auf zweite Bälle gehend, auf Umschaltsituationen lauernd oder kontrolliert nach vorne. Wenn der Spieler am Ball was anderes im Kopf hat, als seine Mitspieler, funktioniert es nicht. Am Ende müssen in jeder Situation alle zusammen (richtig) handeln und das ist aktuell häufig leider (noch) nicht der Fall. Diese negativen Erlebnisse führen dann natürlich auch zur eigenen Unzufriedenheit der Spieler, was dann noch mehr verunsichert (Bsp. Van Drongelen). Das nicht zuzulassen ist jetzt bis zum Fürth-Spiel die Hauptaufgabe für Härtel. Auch wenn das schwerfällt, aber durch ein bewusstes Herausstellen der gelungenen Aktionen (die es ja zweifelsohne selbst in Halbzeit eins gab) und ein aktives Einfordern im nächsten Spiel kann auch aus dem Paderborn-Spiel was Positives mitgenommen werden. Auf geht's Hansa!
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Zuletzt geändert von MaDze am Di 11. Okt 2022, 09:04, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: FC HANSA ROSTOCK : SC Paderborn

Beitrag von Marke »

Arwit hat geschrieben: Mo 10. Okt 2022, 21:51 Moin,

ich konnte Samstag leider nicht ins Stadion, habe ich irgendetwas verpasst :ugeek:
Also es gab wieder Bratwurst, auf der Ost angeblich auch vom Schwenkgrill. Irgendwer hat auf der Süd daneben gepiescht. Ronny, Sandro, Mandy und Cindy waren auch da. ;)
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Re: FC HANSA ROSTOCK : SC Paderborn

Beitrag von Lemmy22 »

Gut das es Mandy und Cindy wieder gut geht !
Spaß beiseite ;) MaDze Dank für deinen Beitrag !! Ich hoffe mal das Härtel und Co die Fehler eben so treffend analysieren und abstellen können.
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Re: FC HANSA ROSTOCK : SC Paderborn

Beitrag von FCH_support_SAW »

Danke Madze für deine sehr detaillierte, akribische Aufarbeitung. Ein Punkt, der mir immer wieder auch im Vergleich zu anderen Mannschaften auffällt ist, dass wir sehr oft unseren Torwart anspielen und Kolke eigentlich nur den Ball schlagen kann. Paderborn hat dies mindestens genauso oft gemacht, allerdings hatte deren Torwart die Fähigkeit den Ball wieder vernünftig raus zu spielen oder auch mal die Seite zu verlagern. Das ist meiner Meinung nach eine der größten Schwächen von Kolke, dass er dann oft sehr unpräzise den Ball sonstwo hinjagt. Ist mir in einigen Spielen schon aufgefallen,dass die Dinger dann halbhoch quer durchs Mittelfeld und vor allem zentral geschlagen werden. Paderborns Torwart konnte auch mal die Seite verlagern. Ich hatte das mal geschrieben, nachdem ich mir ein Euroleague Spiel von Freiburg angeschaut habe. Absolut beeindruckend, mit welcher Präzision der Flekken von Freiburg seine Mitspieler selbst mit hohen Bällen auf den Außen angespielt hat. Ich würde als Trainer diese ständigen Rückpässe deutlich unterbinden, denn das ist bei uns durch das Rausschlagen von Kolke oft ein Ballverlust. Es macht für mich dabei auch keinen Unterschied ob nun der Verteidiger oder Kolke den Ball schlägt, allerdings hat Kolke immer die Gefahr als "letzter" Mann einen entscheidenden Fehler zu machen.
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Re: FC HANSA ROSTOCK : SC Paderborn

Beitrag von Borsti »

Wenn Du dann kurz spielen willst, brauchst Du halt auch 'ne vernünftige Anspielstation. Paders Kette war mMn technisch deutlich besser als unsere Jungs da hinten drin. Wenn Kolle den Ball schlägt und der ist dann weg, sind es zumindest noch 50 Meter bis zum Tor. Nicht schön, aber besser als blank am 16er.

Was die Abstimmung angeht, hatte ich mir nach der Länderspielpause größere Fortschritte erhofft, da bin ich ehrlich.
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Re: FC HANSA ROSTOCK : SC Paderborn

Beitrag von Maun91 »

Danke @MaDze für die Arbeit! Einfach geil wie detailiert du das auseinander drösellst.

Ich finde es bleibt die Frage warum unsere Spieler so häufig die Variante "Langer Ball" wählen anstatt die einfachere und auch effektivere Variante "kurz". Denn nach deiner Analyse der 1. HZ waren die Anspielstationen ja theoretisch vorhanden. Meiner Meinung nach kann das nur noch Taktische Anweisung sein sonst ergibt alles kein Sinn mehr.
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